Geroldsgrün 15.04.2005 - 18.04.2005

Tourdaten (gesamt)
Tourlänge: 1703 km
Gefahrener Schnitt: 63,4 km/h
Fahrzeit (netto): 26 Std 57 Min 46 Sek
Tourdauer: 15.04.2005 - 18.04.2005
Teilnehmer: Volker und Ralf

15.04.2005 - Fahrt nach Geroldsgrün
Tourlänge: 410 km
Gefahrener Schnitt: 67,4 km/h
Fahrzeit (netto): 06 Std 04 Min 07 Sek
Tourdauer: 9:15 Uhr - 19:00 Uhr
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Pause bei
Luckenwalde

Brücke bei Torgau
über die Elbe

Mittagessen in
Schildau: vorher...

...und nachher

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schöne Reisestraßen

Tagesbericht
Wegen der bevorstehenden Norwegen-Rundreise (meine erste Rundreise dieser Art) wollte ich die Gelegenheit für eine "Einführungs"-Tour nutzen, damit sich die Norwegen-Teilnehmer untereinander etwas näher kennenlernen konnten. Dafür grub ich meine alte Idee mit dem Frankenwald aus. Außerdem sollte es auch eine gute Gelegenheit werden die für Norwegen erforderlichen Schlafsäcken auszuprobieren...

Bei wunderschönem Motorradwetter machten wir uns gegen 9:15 Uhr von Volker aus auf den Weg nach Geroldsgrün im schönen Frankenwald. Über "Beziehungen" hatte ich dort eine Ferienwohnung organisiert, die wir für unseren Aufenthalt kostenlos nutzen durften.

Zunächst führte uns unser Weg über die AVUS raus aus Berlin und über den südlichen Berliner Ring bis zur B101. Von hier fuhren wir über Trebbin Richtung Luckenwalde. Kurz vor Beginn der neuen Umgehungsstraße von Luckenwalde machten wir die erste kurze Pause. Wenig später kamen wir an unserem ersten Unfall an diesem Tag vobei: Von einem "Klaufix" war wegen der offensichtlich viel zu schweren Holzbeladung bei einem Bremsmanöver die Deichsel gebrochen. Keine Stunde später standen wir erneut in einem Mini-Stau: Ein Pkw hatte sich kopfüber in den Graben gelegt. Unsere Fahrt fing also schon mal recht "interessant" an.

Bei Torgau überquerten wir die Elbe und gelangten über die S23 nach Schildau (Schildbürger!), wo wir auch zu Mittag aßen. Nach dem Essen ging es Richtung Wurzen. Hinter Wurzen wechselten wir auf die B107 um unsere Fahrt an der "Mulde" entlang über Grimma und Rochlitz und über die B175 nach Glauchau fortzusetzen. In Grimma gab's zuvor aber noch innerhalb von nur 100 m die übelsten Gerüche in der Luft - vom "uraltem Pommesbudenfett" bis hin zur "offenen Kloake" war alles vertreten! Weiß der Geier, was diese wirklich üblen Düfte verursacht hatte.

Bei Glachau benutzen wir kurz die A4 um diese dann aber gleich wieder an der AS Meerane zu verlassen um über Crimmtschau weiter Richtung Süden fahren zu können. Bislang waren die Straßen sauber, eben und dadurch super zu fahren. Deshalb war es auch ein riesen Vergnügen unserem Ziel an diesem Tag immer näher zu kommen - trotzdem es bis zum Abend zweimal etwas Regen geben sollte.

Von Crimmtschau aus fuhren wir also südwärts über Werdau nach Reichenbach im Vogtland, von wo aus wir wieder für ein paar Kilometer über BAB fuhren - diesmal auf der A72. Es ging an Plauen vorbei bis nördlich von Kolditz (kurz vor dem AK Bayrisches Vogtland. Hier verließen wir die A72 um nun letzte Stück bis Geroldsgrün "über-die-Dörfer" bzw. B173 zu nehmen. Bei Straßdorf bogen wir letztendlich kurz nach Norden ab um nach ein paar Kilometern durch herrlichstes Waldgebiet und richtig schnuckeligen Sträßchen endlich am Ziel in Geroldsgrün zu erreichen.

16.04.2005 - Fahrt zum "Geographischen Mittelpunkt Mitteleuropas" bei Hildweinsreuth
Tourlänge: 422 km
Gefahrener Schnitt: 63,5 km/h
Fahrzeit (netto): 06 Std 38 Min 52 Sek
Tourdauer: 9:15 Uhr - 19:15 Uhr
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auf sowas...

...fuhren wir...

...den ganzen Tag!

verlassener Bahnhof
"Nordhalben"

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immer was zu sehen

das mahnt zur
Vorsicht!

Mittagessen in
Muggendorf

zwei am
"Mittelpunkt"

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...mit "Überblick"

hier gibt´s keine
UVEX-Helme!

Tagesbericht
Mir war aus früherer Zeit noch bekannt, daß es in der Gemeinde Flossenbürg den "Mittelpunkt Mitteleuropas" gibt. Deswegen befand ich gerade diese Tour als ideal, um diesem bedeutenden Plätzchen inmitten Europas nach vielen Jahren wieder einmal einen Besuch abzustatten. Mir war zwar nur noch der Begriff "Flossenbürg" geläufig, doch schließlich konnten wir uns ja auch durchfragen, wenn uns nun gar kein Hinweis auf dieses interssante Denkmal auffallen sollte. Aber dazu später mehr.

Da es uns etwas zu schnöde war gleich in Geroldsgrün zu frühstücken, nahmen wir die heutige Rundfahrt erst einmal in Angriff um dann später "unterwegs" etwas zu uns zu nehmen. Schon nach wenigen Kilometern machten wir am verlassenen Bahnhof Nordhalben den ersten Halt des Tages. Dieser Bahnhof sei deswegen hier erwähnt, weil es sich bei den Bahnhofsgebäuden um echte Schmuckstücke aus Naturstein handelt. Es ist schon echt ein Jammer, daß solche hübschen Häuschen einfach so vor sich hingammeln und ungenutzt sind. Aber vielleicht findet sich ja jemand, der mit einer einfachen Idee dieses Kleinod wieder zum Leben erweckt...es muß ja nicht gleich ein "Bikertreff" sein ;-)

Wirklich warm war es auf diesen ersten Kilometern über kleine aber feine Sträßchen nun nicht gerade, doch wir sahen der Sonne schon jetzt an, daß sie sich heute noch Mühe geben wollte. Die ersten halben Stunden vergingen, ohne daß wir eine passende Schlachterei/Bäckerei-Kombination gefunden hätten. Nachdem mir schon etwas der Magen knurrte und meine Laune stetik sank, fanden wir nach ca, eineinhalb Stunden in einem kleinen Dorf (Wilhelmsthal?) die ersehnte "Kombination" aus der "Metzgerei Peter" und Willi Müller's "Die Backstube". Diese Kombination ist wie eine Bank: Frischer geht's nimmer! Der Geschmack ist "herzallerliebst" und echt als "gaumenfreundlich" zu bezeichnen. Ich gönnte mir einen warmen Leberkäs mit süßem Senf und Körnerbrötchen. Volker ließ sich seine Würstchen mit Schrippe munden.

So ging's dann frisch gestärkt weiter Richtung Kronach, das wir nach ca. 20 km auf gut ausgebauter Straße erreichten. Mittlerweile war die Sonne richtig rausgekommen und wärmte uns mit all ihrer Kraft, so daß es fast schon wieder ein wenig zuviel des Guten wurde. Jaja, nie ist man zufrieden... ;-)
In Kronach wollten wir eigentlich Sprit nachfassen, doch alle Tanken waren überfüllt! Soetwas hatte ich bislang noch nie erlebt: Also ob dieser Samstag der einzige Tag in der Woche wäre, wo die Tanken geöffnet hätten. Wir verzichteten auf das Angestehe an den Zapfzäulen und versuchten unser Glück ein paar Kilometer weiter. Auch eine Besichtugung der Burg in Kronach ließen wir ausfallen, denn ein "paar Kilometer" hatten wir heute noch zu fahren - und Flossenbürg lag noch ca. 120 km entfernt.

Auf tollen Straßen und Sträßchen fuhren wir weiter Richtung Süden. Kulmbach und Bayreuth ließen wir "links liegen" und kamen schließlich nach Muggendorf, wo wir zu Mittag aßen. Von Muggendorf aus nahmen wir die B470 unter die Räder. Diese B470 ist in diesem Gebiet eine astreine und schnelle west-ost Verbindung, die zügiges Vorankommen garantiert. Plötzlich wurde unsere Aufmerksamkeit auf einen Unfall gerichtet: Ein Mopped war an einer eigentlich harmlos wirkenden Stelle offensichtlich ins Rutschen gekommen und war in den seichten Straßengraben gerutscht. Wir hielten an und fragten die Helfer, ob wir auch etwas tun könnten. Unser Angebot wurde dankend abgelehnt und so setzten wir unsere Fahrt fort.

Im weiteren Verlauf der B470 fuhren wir nördlich am "wahrscheinlich-größten-Endurogelände-Deutschlands" vorbei weiter Richtung Tschechische Grenze. Mit dem "wahrscheinlich-größten-Endurogelände-Deutschlands" meine ich natürlich das Truppenübungsgelände bei Grafenwöhr. Weiden in der Oberpfalz wurde von uns nördlich umfahren und kurze Zeit später erreichten wir auch schon unser Tagesziel: Den (geographischen) Mittelpunkt Mitteleuropas. Für die GPS-Freunde unter den Lesern seien an dieser Stelle die Koordinaten genannt: N 49.75699 E 12.36198.
Ich möchte zwar den Hildweinreuthern nicht zu nahe treten, daß mit diesem Mittelpunkt wurde schon recht nett hergerichtet, aber sonst ist hier (oben) außer einem Rundblick über die Gegend wirklich nix weiter los bzw. sehenswert. Und die Bauutensilien um diese kleine Anlage herum wirkten bei unserem Besuch etwas mehr als störend. Vielleicht war es auch jetzt, Mitte April, einfach noch zu früh in diesem Jahr. Wer weiß...

Wir fuhren die Sackgasse wieder zurück und schlugen, nach Osten ausholend, einen kleinen Bogen nach Tirschenreuth. Von hier aus ging es dann über Erbenreuth, Trevesen und Fichtelberg nach Bad Berneck im Fichtelgebirge. Wir machten noch eine kurze (Pinkel-)Pause, ehe es weiter über Gefrees (bekannte Autobahn AS der A9), Stammbach und Neila zurück nach Geroldsgrün ging. Das letzte Stück von Schwarzenbach nach Geroldsgrün fuhren wir heute abend schon "etwas zügiger", als noch am Tag zuvor. Wenn man eine Strecke öfter fährt, dann wird man auch schon mal etwas "mutiger". Aber wer uns kennt, der weiß, daß wir es (wahrscheinlich) niemals übertreiben würden ;-)

Insgesamt waren die Straßen am heutigen Tag durch ihre "Motorradfreundlichkeit" und durch einen angenehm hohen Schräglagenanteil gekennzeichnet. Außerdem paßten die Aussichten auf die auf Fels gebauten Burgen und Klöster sehr gut zum Genießen des Motorradfahrens. Wie sagt der Volksmund so schön: "Immer wieder gut, immer wieder gern genommen".

17.04.2005 - Technisches Schaudenkmal "Giesserei Heinrichshütte" und Schnee in Oberhof
Tourlänge: 428 km
Gefahrener Schnitt: 57,4 km/h
Netto Fahrzeit: 07 Std 27 Min 33 Sek
Tourdauer: 11:00 Uhr - 21:40 Uhr
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Faber-Gastell-Haus
in Geroldsgrün

Getreibeblock

Kolben eines
Niederdruckzylinders

bin ich zu schwach
oder er zu schwer ?
Walzblock 2,5 t

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Bordwerkzeug...

nettes Grafitti

Volker "in Fahrt"

"unten" B4 - "oben" A71

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nix für Sportfahrwerke

Schanzenkomplex
"Kanzlergrund"

supi Straßen bei Oberhof

Schnee in den
Wäldern um Oberhof

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lecker Abendbrot...

...mit lecker Schwarbier

Tagesbericht
Die heutige Thüringer Wald-Runde führte uns an diesem Tag erst einmal zu Volker's Schwiegermutter nach Schwarzenbach. Hier wurde uns ein astreines und reichhaltiges Frühstück kredenzt - eben ein waschechtes Motorradfahrer-Frühstück. An dieser Stelle nochmals einen herzliche Dank dafür! Da solch ein Frühstück selbstverständlich auch genossen werden muß, verschob sich unser Aufbruch zur heutigen Fahrt immer weiter Richtung Mittagzeit. Schließlich gelang es uns doch noch vor dem Mittagessen loszufahren...

Zunächst ging es auf schönen Straßen Richtung Saalfeld/Saale und Schwarza. Auf etwa halber Strecke nach Saalfeld/Saale entdeckten wir in Wurzbach das "Technische Schaudenkmal Gießerei Heinrichshütte". Da wir werder einen Eingang noch jemanden fanden, der uns hätte über die Möglichkeit eines Betretens des Geländes hätte aufklären können, beschlossen wir, uns die Exponate am Straßenrand und außerhalb der Umzäunung näher anzusehen. Es handelte sich offensichtlich um "schweres Gerät" zur Metallbe- und verarbeitung. Zumindest reimten wir uns das so zusammen, denn es waren leider nur an den kleineren Ausstellungsstücken Beschriftungsschilder angebracht. Vielleicht erkennt ja der eine oder andere Leser etwas auf den Bildern. Nach ausgiebiger Untersuchung dieser doch eher ungewöhnlichen Ausstellung machten wir uns wieder auf den Weg.

In Bad Blankenburg verpaßte ich den Abzweig zur L1112 und somit die Einfahrt in das Schwarzatal. Anschließend wollte ich es schließlich über Quittelsdorf und Böhlscheiben versuchen, doch war dieser Versuch nicht von Erfolg gekrönt, denn die Straße erwies sich als echte Sackgasse - und das im wahrsten Sinne des Wortes. Also blieb uns nix anderes übrif als die ca. 7 Kilometer wieder retour zu fahren. Zurück auf der B88 setzten wir unsere Fahrt zunächst nach Königsee fort. Von hier aus bogen wir nach Süden ab um wieder auf unsere eigentliche Route zu gelangen und zumindest noch ein Stück auf der "Thüringer Porzellanstraße" an der Schwarza entlang die Kurven zu genießen. Ein Stücken weiter folgten wir dann dem Flüsschen "Katze" bis kurz hinter Katzhütte. Nun folgte ein weiteres schönes Stück kleinerer Straßen, teils am Rennsteig entlang, bis Ilmenau.

Kurz hinter Ilmenau (kurz vor Martinroda) unterquert man die A71 auf der B4 Richtung Arnstadt. Wenn man dann das Motorrad ein kleines Stückchen weiter sicher am Straßenrand abstellt und ein Stückchen zu Fuß zurückgeht, dann hat man einen imposanten Blick "unter" diese Autobahnbrücke der A71. Von Arnstadt fuhren wir auf der "Deutschen Alleenstraße" wieder zurück Richtung Thüringer Wald. Ab Ohrdruf (aua!) und über die B88 tauchten wir schließlich wieder in den Thüriger Wald hinein um über Tabarz/Thür. Wald, Brotterode, Kleinschmalkhalden und Floh-Seligental nach Oberhof zu gelangen. Die Strecke zwischen Kleinschmalkhalden und Unterschönau fuhren wir auf teilwiese Sportfahrwerk-mordenden Wegen - Straßen konnte man sowas nun wirklich nicht mehr nennen! Ab etwa Unterschönau kehrte sich das (Straßen-)Bild dann völlig um: Herrlich, super, klassenspitze!

Die Straßen weitläufig um Oberhof herum sind einfach allererste Sahne und wäre es nicht so kühl und nebelig geworden, dann wär' die Moppedtreiberei hier oben auf über 900 Meter üNN kaum noch zu überbieten gewesen. Unter den gegebenen Umständen aber war es einfach nur romantisch den langsam durch die Wälder aufsteigenden Nebel während der Fahrt durch die Wälder zu beobachten. Wir ließen es uns nicht nehmen bei einer unseren kleinen Pausen auch einen Blick auf den Schanzenkomplax "Kanzlergrund" mit den beiden 96 bzw. 140 Meter hohen Schanzen zu werfen. In dieser Gegend lag auch noch teilweise der Schnee bis an den Straßenrand.

Es wurde langsam aber sicher merklich dämmeriger und auch kälter, so daß wir unsere Fahrt schließlich mit der einbrechenden Dunkelheit fortsetzten. Aus diesem Grund sahen wir auch nicht mehr jede Einzelheit am Wegesrand auf unsere weiteren Route über Schmiedefeld, Schleusingen, Sachsenbrunn, Steinfeld, Sonneberg und Kronach nach Schwarzenbach. Hier machten wir dann eine etwas längere Pause und hatten ein gutes Abendbrot mit einem guten Schwarzbier. Die Marke ist mir leider entfallen - doch könnte es ein "Wohn Braumeister Original" gewesen sein. Nach der gemütlichen und warmen Gaststube fiel uns die kurze und kalte Weiterfahrt bis Geroldsgrün doch schwerer als erwartet. Geschlafen habe ich in dieser Nacht wie ein Stein... ;-)

18.04.2005 - Heimfahrt nach Berlin
Tourlänge: 443 km
Gefahrener Schnitt: 65,2 km/h
Netto Fahrzeit: 06 Std 47 Min 14 Sek
Tourdauer: 10:00 Uhr - 19:30 Uhr
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einsame Sträßchen

Geisterdörfer

alte Brücken

lustige Verkehrszeichen

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Blick auf Jena

die Hupe im "Zur Hupe"

Pinkelpause nahe
der B180

Hinterrad der "Affentwin"
kurz vor Berlin

Tagesbericht
Kurz bevor wird den schönen Frankenwald für dieses Jahr endgültig verließen, verabschiedeten wir uns noch in Schwarzenbach und fuhren anschließend gen Berlin. Für kurze Zeit verlief die Fahrt auch ohne "Komplikationen", doch schon in Blankenstein nahm das Verwirrspiel um die Umleitungen seinen Lauf. Eigentlich sollte es ja von Blankenstein über Harra nach Lobenstein gehen, doch wegen einer Straßensperrung mußten wir über Kissling und Lichtenbrunn fahren. Aber dies war nicht das letzte mal an diesem Tag und in dieser Gegend, daß ich den Weg anders fahren mußte als es ursprünglich angedacht war. Außerdem waren die Straßen zwischen Lobenstein und Possneck teilweise in einem erbärmliche Zustand, so daß ich jeden Moment damit rechnete, daß etwas von meiner K abfallen würde. Besonders die Gegend um Ziegenruck ist mir in sehr schlechter Erinnerung geblieben. Aber wir wußten nun auch, warum die wenigen anderen Motorradfahrer, die wir hier gesehen hatten, fast ausnahmslos "GS" fuhren. Was mir hier noch auffiel, war diese Menschenleere auf den Straßen. Nicht nur einmal hatte ich das Gefühl durch Geisterorte zu fahren.

Es ging also auf der L1102 bis Possneck und von dort auf der B88 nach Jena. Auch hier gab's teilsweise häßlich unebene Straßen. In Jena hätte ich dann doch eher auf Volker hören sollen, anstatt unbeirrt dem GPS zu folgen. Deswegen saßen wir nun im ekligen Berufsverkehr in Jena fest. Und das macht auch keinen wirklichen Spaß. Wer also einmal in dieser Ecke der Republik auf der Durchreise ist, der sollte Jena lieber umfahren. Etwas weiter, kurz hinter Naumburg/Saale, machten wir an der B180 in Rossbach einen Stop, um in der urigen Gaststätte "Zur Hupe" zu Mittag zu essen. Da wir die einzigen Gäste waren, setzte sich der Wirt zu uns und erzählte etwas über die "Hupe" und seine Ambitionen bezüglich des Motorradfahrens.

Nachdem wir uns ausgiebig gestärkt hatten, machten wir uns weiter auf unseren Heimweg. Mittlerweile wurde es auch immer wärmer, so daß sich bei uns langsam soetwas wie sommerliche Fahrgefühle ausbreiteten. Im weiteren Verlauf wurde die B180 immer breiter und gerader und schon bald glich sie eher einer Autobahn als einer Bundesstraße. Wer aber nun glaubte, daß auch die Durchschnittsgeschwindigkeit über 85 km/h klettern konnte, der wurde herb entäuscht: Immer wieder gab es "mitten-in-der-Pampa" eine Verkehrsampel, die "natürlich" auch immer "rot" zeigte, wenn wir näher kamen. Zügiges und kontinuierliches Fahren war hier unmöglich - dabei waren wir nicht einmal zu schnell unterwegs!

So fuhren wir Kilometer um Kilometer und standen an jeder Ampel. Mir schwoll schon langsam der Kamm! Vorbei war der Spuk dann endlich, als wir kurz hinter Aschersleben auf die A14 fuhren um sie bei Schönebeck/Elbe wieder zu verlassen um wieder auf interessanten Straßen (B246a und L55) bei Ziesar am Preußenpark auf die A2 zu gelangen. Von hier aus war es dann nur noch ein Katzensprung bis Berlin. Erschöpft aber zufrieden kam ich zuhause an und nahm erst einmal eine heiße Dusche...

Im nachhinein finde ich es wirklich schade, daß die Norwegenteilnehmer nicht mit dabei waren, denn so wäre alles noch ein bißchen schöner geworden.

Bis denne, Ralf