Schwedentour 2002 - Reisebericht

Unsere Schwedentour 2002 in Zahlen
(die Daten stammen von meinem Garmin III)

Reisezeit

Trip Odometer

Average Speed

27.5.02 - 03.06.02

2666 km

67,6 km/h

Trip Timer

Maximum Speed

Odometer

39:24:46

149,3 km/h

2665,9 km


27.05.2002 (Anreisetag)
28.05.2002 (erster Fahrtag)
29.05.2002 (zweiter Fahrtag)
30.05.2002 (Ruhetag - und trotzdem geschwitzt)
31.05.2002 (dritter Fahrtag)
01.06.2002 (vierter Fahrtag - Vätternseeumrundung)
02.06.2002 (fünfter Fahrtag)
03.06.2002 (Abreisetag)

27.05.2002 (Anreisetag)

Bild 1 Bild 2

Bild 1
IKEA-Sechskantschlüssel
nahe Älmhult

Bild 2
blaue Feuerwache
nahe Hässleholm

Eigentlich begannen die Vorbereitungen für diese Reise nicht anders als in den vorangegangenen Jahren: Ich beschränkte mich darauf, das Gepäck ein bis zwei Tage vor der eigentlichen Abreise gedanklich aufzulisten und zu ordnen. Am Tag vor der Abreise wurde dann gepackt. Um den technischen Zustand der BMW machte ich mir keinen allzu großen Kopf, denn da sie ständig im Alltagsbetrieb läuft, würde sie auch die 2500 km in Schweden ohne 'zusätzlichen' Wartungsaufwand überstehen - und so war es dann auch. Natürlich ist so ein Verhalten nicht gerade vorausschauend zu nennen, doch ich vertraue 'ihr'.

Auf der Hinfahrt versäumte ich dies Jahr nicht die 'blaue' Feuerwache bei Hässleholm zu fotografieren (Bild 2). Auch machten wir diesmal in Älmhult Halt und schossen ein paar Fotos vom wohl größten IKEA-Sechskantschlüssel der Welt (Bild 1).

Je näher wir dem Einkaufsstopp in Växjö und später unserem eigentlichen Ziel kamen, umso trüber wurde das Wetter. In Alstermo angekommen packten wir zügig unsere Sachen aus, aßen gut und reichlich zu Abend, tranken noch ein paar 'endlich-sind-wir-wieder-da' Biere und fielen schlaftrunken in die Betten.

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28.05.2002 (erster Fahrtag)

Bild 3 Bild 4 Bild 5

Bild 3
glitschige Schotterpisten

Bild 4
Idylle im Trüben

Bild 5
naß und trüb

Wettermässig wurde dieser zweite Tag so, wie er zuvor von den Regenwolken angekündigt wurde: Nass und trüb (Bild 5). Wir brachen trotz des Mieselwetters zu einer ersten Tour auf. Wir fuhren zeitweise kilometerlang über Schotterpisten, deren Fahrspuren nur noch aus glitschig hartem Untergrund bestanden (Bild 3). Diese Fahrerei ist nun wirklich kein Vergnügen, aber es verlangt 100%ige Konzentration und Geschick vom Fahrer. Zumindest kommt auf solchen Streckenabschnitten keine Langeweile auf ! Ein ums andere Mal rutschte mein Hinterrad weg. Einzig auf dem Mittelstück dieser Pisten, wo noch der Schotter vollständig vorhanden war, fuhr es sich etwas bequemer - sprich: Kontrollierbarer. Wir entdeckten an diesem Tag einige wunderschöne Ecken, die bei Sonnenschein noch um ein Vielfaches schöner sein müssten (Bild 4).
Bild 4 Bild 5 Bild 6

Bild 6
..leider alles naß..

Bild 7
kleiner nasser Fuchs

Bild 8
großer Stuhl

Leider konnten wir durch das miese Wetter auch die zahlreichen asphaltierten Abschnitte (Bild 6) nicht wirklich genießen. Einmal mussten wir höllisch bremsen, denn ein kleiner Fuchs hatte sich auf die Strasse 'verirrt' (Bild 7) und war durch das Geräusch der Motorräder sichtlich irritiert. Er lief eine ganzes Stück auf der Strasse vor unseren Motorrädern her, bis er schließlich wieder in dem Straßengaben verschwand. Etwas später entdeckte Dieter dann einen übergroßen Stuhl (Bild 8), auf dem er gleich mal 'probesitzen' musste.
Bild 10

Bild 11

Bild 12

Bild 9

Bild 10

Bild 11
Singoallas Grotta

Ganz in der Nähe des Stuhls fanden wir ein Hinweisschild auf die Singoallas Grotta (Bild 11) nahe Lädja. Dies weckte unsere Neugier und so beschlossen wir uns die Sache mal genauer anzusehen. Nach kurzer Suche fanden wir schließlich den offiziellen Weg (Bild 9). Der spätere Ab- und Wiederaufstieg zur Singoallas Grotta glich einer fast alpinen Kletterpartie (Bild 10). Vor allem wegen unserer wasserdichten (von aussen und von innen !) Motorrad-Regen-Montur kamen wir höllisch ins Schwitzen ! Die Grotte selbst ist eigentlich gar keine richtige Grotte, sondern eine ziemlich genau rechteckige Felsspalte auf die irgendwann ein Felsblock gefallen ist. Die ganze 'Grotte' ist knapp 6 Meter lang, ca. 60 cm hoch und vielleicht 50 cm breit. Man kann immerhin durchkriechen.
Bild 12 Bild 13 Bild 14

Bild 12
Blick über Småland

Bild 13
Einladung zum Putzen

Bild 14
Platz ist überall !

Auf dem beschwerlichen Weg zurück kamen wir zufällig an einem Hinweisschild vorbei, das auf einen Aussichtspunkt hinwies. Kurzentschlossen folgten wir diesem Schild. Nach schwerem Aufstieg wurden wir durch einen herrlichen Blick über einen Teil Smålands entschädigt (Bild 12). Zurück auf unserer eigentlichen Route, fuhren wir weiter auf größtenteils schottrigen Pisten. Diese Kilometer versprachen eine größere Reinigungseinlage aller Betroffenen (Bild 13). In der Nähe von Tolg machten wir noch einmal kurz Rast um auch hier einen flüchtigen Blick über das schöne Gebiet nördlich von Rottne schweifen zu lassen. Im nächsten größeren Ort nahmen wir Proviant für die nächsten Tage auf (Bild 14), so daß unser Kühlschrank mal wieder aufgefüllt werden konnte.
Zurück in Alstermo begannen wir mit den Vorbereitungen für das Abendbrot. Den Abend ließen wir mit dem Erzählen des Erlebten ausklingen.
Route vom 28.05.2002 - 186 KB

die Route vom 28.05.2002


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29.05.2002 (zweiter Fahrtag)

Bild 15 Bild 16 Bild 17

Bild 15
..mal schnell eben..

Bild 16
Fischerei..

Bild 17
..und Tierwelt

Bevor es heute losging, wollte Volker noch 'mal schnell' ein paar Dinge erledigen (Bild 15). Als sich diese Sache als recht zeitaufwendig herausstellte, machten wir uns lieber auf den Weg neue Gebiete Smålands zu erkunden. Kaum waren wir die ersten Kilometer gefahren, fing es auch schon (wieder) an zu regnen. Wieder mußten wir notgedrungen schöne Kurvenpassagen 'regenmässig' fahren. Als der Regen am stärksten wurde, entdeckten wir ein kleines Museum, daß einen Einblick in die örtliche Jagd- ,Fischerei- und Tierwelt erlaubte (Bild 16) + (Bild 17).
Bild 18 Bild 19 Bild 20

Bild 18
Pinkelpause

Bild 19
Nichts für Saubermänner !

Bild 20
crasy moose ?!

Es ging bei etwas weniger Regen weiter der geplanten Route entlang. Hin und wieder forderte der morgendliche Kaffee seinen Tribut in Form einer Pinkelpause (Bild 18). Auch die Dreckschichten wurden immer dicker (Bild 19). Manchmal standen am Wegesrand merkwürdige Figuren, die unbekannte Künstler aufgestellt hatten (Bild 20).

Für den nächsten Tag versprachen wir uns gegenseitig einen Ruhetag einzulegen.
Route vom 29.05.2002 - 184 KB

die Route vom 29.05.2002


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30.05.2002 (Ruhetag - und trotzdem geschwitzt)

Bild 21 Bild 22 Bild 23

Bild 21

Bild 22

Bild 23

Man sollte sich öfter mal einen Ruhetag gönnen, denn dieser Tag sollte der Beginn einer perfekten Wetterlage werden. Trotz des Ruhetages waren wir nicht untätig. Volker machte sich wieder am Geschirrspüler zu schaffen (Bild 21), Dieter mähte den Rasen (Bild 22) und ich hackte Holz (Bild 23). Abends wurde dann ordentlich gegrillt.

Dieser Tag war anstrengender als die Motorradfahrtage und so beschlossen wir auch am Abend einstimmig am nächsten Tag wieder Motorrad zu fahren.

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31.05.02 (dritter Fahrtag)

Bild 24 Bild 25 Bild 26

Bild 24

Bild 25

Bild 26

Unsere Fahrt ging heute auf kurvenreichen Straßen (Bild 26) durch traumhafte Gegenden (Bild 24) + (Bild 25).
Bild 27 Bild 28 Bild 29

Bild 27

Bild 28

Bild 29

Wir bestiegen auch die ersten Berge (Bild 28) und durch das schöne Wetter machten auch die Pausen wieder Spaß (Bild 27). Glück hatte ich, als ich auf einer, in den letzen Jahren entdeckten, 'Abheberstrecke' (Bild 29) zu übermütig über die Buckel fegte. Hinter der letzten Kuppe kam mir ein kleiner Schulbus entgegen, den ich erst im allerletzten Moment gesehen hatte. Durch eine Vollbremsung meinerseits und ein geschicktes Ausweichmanöver des Busfahrers seinerseits konnte das Schlimmste gerade noch vermieden werden. Mein, schon vor Reiseantritt, ziemlich herunter gekommener Hinterreifen war nach dieser Gewaltbremsung an einer Stelle ziemlich profillos.
Bild 30 Bild 31

Bild 30

Bild 31

Hinter der nächsten Biegung kamen wir auch wieder an 'unserem' Wehr vorbei (Bild 30). Hier lässt es sich vorzüglich Pause machen. Heute nahm ich die Gelegenheit wahr und machte endlich mal ein Bild von einem dieser manchmal merkwürdigen Ortsnamen (Bild 31).
Bild 32 Bild 33

Bild 32

Bild 33

Gegen Mittag stärkten wir uns an köstlichen Erdbeeren, die am Straßenrand angeboten wurden (Bild 32). Während wir so aßen, fiel mir ein Vehikel besonderer Art ins Auge. Es handelte sich allem Anschein nach um ein umgebautes Mopped, an das allerdings nur noch der Motor erinnerte (Bild 33).

Auf verschlungenen Wegen zurück Richtung Alstermo begann es zwischenzeitlich heftigst zu regnen. Als der Regen dann in einen ausgewachsenen Hagelschauer überging, war an Fahren mit mehr als 30 km/h nicht zu denken. Zum Glück hatten wir diese einzelne Wolke rechtzeitig als Unheil wahrgenommen und so blieben wir vollständig trocken. Am Abend schauten wir dem Regen zu, der sich nun bis in den Abend hinein ergoss.
Route vom 31.05.2002 - 186 KB

die Route vom 31.05.2002


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01.06.2002 (vierter Fahrtag - Vätternseeumrundung)

Bild 34 Bild 35 Bild 36

Bild 34

Bild 35

Bild 36

Für heute war die großen Tour um den Vätternsee angedacht. Wir frühstückten etwas früher als sonst und kamen auch fast pünktlich weg. Die Abfahrzeit war deswegen so wichtig, weil wir geschätzte 660 Kilometer an diesem Tag vor uns hatten. Zunächst ging es über mehr oder weniger engen Sträßchen und Schotterpisten. Hin und wieder machten wir kurz Halt um die Schönheit des Landes zu bewundern, ein paar Fotos zu schießen oder auch nur, um an einer der meist unbemannten Tankstellen zu tanken (Bild 34) Wir durchfuhren wunderschöne Kurvenkombinationen (Bild 35) und kamen sogar am 'Paradis' vorbei. Auf der 132 in der Nähe von Järsnäs sahen wir auf einmal eine stattliche Ansammlung zahlreicher Moped-Oldtimer (Bild 36). Wir waren schon vorbei, da beschlossen wir umzudrehen und uns die Sache doch einmal etwas genauer anzusehen. Später stellte sich heraus, daß es ein Treffpunkt der diesjährigen Husqvarna-Oldtimer-Rally war.
Bild 37 Bild 38 Bild 39

Bild 37

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Bild 39

Weiter ging es durch abwechslungsreiche Landschaften (Bild 37) Richtung südlichen Vätternsee. Der Himmel war mittlerweile wolkenlos geworden und dem entsprechend zogen auch die Temperaturen deutlich an. Den wellenlosen Vätternsee erreichten wir südlich von Gränna (Bild 38). In Gränna machten wir erst einmal eine längere Rast und aßen vor einer Imbissbude zu Mittag (Bild 39).
Bild 40 Bild 41

Bild 40

Bild 41

Nach dem Essen besuchten wir noch das Andrée Museet (Bild 40), in dem eine Ausstellung über den schwedischen Polarforscher Salomon August Andrée zu sehen war, der mit einem Ballon zum Nordpol aufbrach. Wir folgten von Gränna aus dem Turistvägen unterhalb der Schnellstraße Richtung Norden (Bild 41). Diese Strasse führt recht dicht am Vätternsee entlang und ist daher sehr gut für eine Vätternseeumrundung geeignet.
Bild 42 Bild 43 Bild 44

Bild 42

Bild 43

Bild 44

Kurz hinter Vadstena sah einer von uns im letzten Moment ein kleines Hinweisschild auf ein Traktormuseum. Nach einigem Suchen fanden wir es schließlich: Es war gleich die erste große Halle neben den Hauptstrasse - nur hatten wir in der Nähe dieser Halle kein Hinweisschild entdecken können und sind dadurch einfach vorbei gefahren. Erst auf Nachfragen bei, vor der besagten Hallen sitzenden Leute, wurde uns klar, daß wir mindestens schon 2x bei unserer Suche an der Traktorhalle vorbeigefahren waren. Das, was wir in dieser Halle zu sehen bekamen, lies sich kaum in Worte fassen: An die 60 Traktoren standen dort (Bild 42). Größtenteils waren sie restauriert. Einige waren noch in ihrem 'Urzustand'. Ganz hinten an der äußersten Wand war auch eine kleine, aber feine, Motorradausstellung aufgebaut (Bild 43) + (Bild 44).
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Hinter der Halle erwartete uns dann die eigentliche Überraschung: Noch mindestens weitere 20 Traktoren warten hier auf ihre Restaurierung ! (Bild 45) + (Bild 46) + (Bild 47)
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Nach mehr als einer Stunde Aufenthalt (wir wollten ja heute noch den Vätternsee umrunden), fuhren wir weiter und überquerten wenig später in Motala den Göta- Kanal. Von hier aus ging weiter bis zur Nordspitze des Vätternsees (Bild 48). Mittlerweile war es schon 16:30 Uhr und wir suchten uns ein schönes Plätzchen für eine Rast (Bild 49). Hier im Schatten lies es sich aushalten. Die nächste Rast fand nur ca. 80 km weiter statt. Die doch mittlerweile durch die ungewohnte Wärme anstrengend gewordene Fahrerei machte uns ziemlich müde. Wir suchten uns wieder eine Stelle direkt am See (Bild 50). Diesmal wollten wir länger Pause machen, um neue Kräfte für die über 300 noch zu fahrenden Kilometer zu sammeln.
Bild 51 Bild 51 Bild 52

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Zu Abend aßen wir in Karlsborg in einem Restaurant (Bild 51) direkt am kleinen Hafen (Bild 52). Nach dem teuren, wenigen, aber sehr gut schmeckenden Abendmahl, gönnte ich mir noch einen Cappuccino, der offensichtlicht hier anders aussieht, als in Deutschland üblich (Bild 53). Nichtsdestotrotz: Er (es) schmeckte gar nicht so schlecht und munterte meine müdem Knochen etwas auf.
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Bild 54

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Bild 56

Auf der weiteren Fahrt am Vätternsee entlang brach die Dämmerung langsam herein und wir schossen die letzten Fotos vom See (Bild 54).
Danach entfernten wir uns langsam vom See und fuhren Richtung südost. Bei einer Pinkelpause hörten wir plötzlich ein Geräusch, das uns aufmerksamer hinhören lies. Es war das Dröhnen eines V8-Motors, der durch die hereinbrechende Dunkelheit und Stille näher zu kommen schien. Wir 'packten' alles schnell ein und gingen zurück zur Strasse. Dort sahen wir schon von weitem die Quelle dieses Gebrülls näher kommen (Bild 55). Dieser Motor hörte sich einfach nur geil an ! Als das Fahrzeug schon recht nah bei uns war, stellten wir uns mit dem Gesicht Richtung Fahrzeug und die eine Hand hinter ein Ohr gelegt, so als wollten wir genauer hinhören. Als er vorbeifuhr hoben wir alle zur Anerkennung den Daumen. Der Fahrer verstand diese Geste richtig und wendete bei der nächsten Gelegenheit und kam noch einmal mit 'vollem Hafer' zurück ! Es war ein Genuss für die Ohren und uns lief ein Schauer über die Rücken als er dröhnend an uns vorbeiraste. So und nicht anders muss ein Motor klingen ! Wir stiegen auf unsere Motorräder, waren enttäuscht von deren 'Klängen' und setzten unseren Heimweg fort. Mittlerweile war es fast ganz dunkel geworden und es zogen die ersten abendlichen Nebelschwaden durchs Gehölz. Dadurch wurde die Orientierung trotz GPS nicht einfacher. Auf einer kleinen Straße machten wir die letzte aber auch wohl schönste Aufnahme des Tages (Bild 56).
Wir beschlossen, den geplanten Rückweg nicht mehr über diverse Seitenstrassen zu nehmen, sondern auf möglichst großen Strassen heimwärts zu kommen. Der Nebel hatte sich mittlerweile stellenweise so sehr verdichtet, daß ein Fahren auf den kleinen Straßen zu gefährlich wurde und wir kaum noch mehr als 30-40 km/h fahren konnten. Bei immer noch ca. 180 zu fahrenden Kilometern war das keine tolle Aussicht. Also ab auf die größeren Straßen. Wir fuhren über weite Teile der Strecke mit Fernlicht nebeneinander um eine möglichst große Ausleuchtung der Fahrbahn zu gewährleisten. Diese Fahrtechnik kannten wir schon von der B5 westlich von Berlin und dort hatte sie sich damals hervorragend bewährt. Auch hier in Schweden vermittelte sie uns in dieser Nacht ein sicheres (Fahr-) Gefühl.

Wenn sich die Gelegenheit bot, hingen wir uns hinter einen PKW, der die gleiche Richtung fuhr wie wir. So hatten wir immer gutes Licht und eine gute Reisegeschwindigkeit von über 100 km/h. Allerdings hatte dieses Tempo den Nachteil, daß nun auch langsam die Kälte in unsere Kombis kroch. Der Temperaturunterschied zwischen Tag und Nacht war beachtlich. Wir fühlten es wie 27-30 Grad am Tage und 7-10 Grad jetzt in der Nacht. Und tatsächlich: An einer großen Leuchtanzeige in irgendeinem Städtchen, durch das wir kamen, konnte ich 8 Grad ablesen. Zum Schluss zogen wir uns sogar noch die Winterhandschuhe an, weil es so kalt wurde.

Schließlich kamen wir um kurz vor 1:00 Uhr durchgefroren und völlig übermüdet an unserem Ziel an. Wir parkten die Motorräder so schnell wie nie zuvor, huschten ins Haus und fielen in die Betten. So gut und tief hatte ich bislang selten geschlafen.
Route vom 01.06.2002 - 186 KB

die Route vom 01.06.2002


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02.06.2002 (fünfter Fahrtag)

Bild 57 Bild 58 Bild 59

Bild 57

Bild 58

Bild 59

Heute sollte es wieder ein schöner Tag werden und so beschlossen wir ein paar 'dynamische' Aufnahmen (Fotoserien) zu machen. Wir nahmen die Strecke Älgshop und Lampenladen in Kosta und machten schon nach wenigen Kilometern den ersten Halt, um die ersten Fotoversuche zu starten (Bild 57). Von den guten Ergebnissen animiert, wurden nun auch Versuche während der Fahrt gemacht (Bild 58) + (Bild 59). Klar, daß mindestens 70% aller Fotos Ausschuss ist, doch Dank der Digitalfotografie spielt das ja keine Rolle. Nur das Fotografieren mit der linken Hand ist etwas gewöhnungsbedürftig. Aber es klappt schon nach wenigen Kilometern. Man sollte allerdings auf jeden Fall die Kamera vor dem Herunterfallen sichern. Wir schnallten uns dazu ein Kofferband um und befestigten daran dann die Trageschlaufe der Kamera.
Route vom 02.06.2002 - 186 KB

die Route vom 02.06.2002


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03.06.2002 (Abreisetag)

Bild 60

Bild 60

Die am Abend zuvor schon fast vollständig gepackten Koffer wurden an den Maschinen befestigt und dann ging es erst einmal zum Frühstück. Da die Fähre von Trelleborg um 15:30 Uhr ablegte, bestimmten wir die Abfahrzeit auf 10:00 Uhr. Nach dem Frühstück räumten wir die Zimmer auf und säuberten das Haus. Schließlich fuhren wir um 10:30 Uhr von unserer Unterkunft ab. Das Wetter war angenehm warm und uns wohl gesonnen.

Die Rückfahrt gestaltete sich wieder in umgekehrter Reihenfolge wie die Hinfahrt. Da wir wider Erwarten noch eine ganze Stunde in Trelleborg Zeit hatten, verprassten wir unsere letzten Bargeld-Kronen in dem Trelleborger McDonald's direkt gegenüber dem Hafen.
Die Verladung der Motorräder und die Überfahrt gestaltete sich in gewohnter Manier - nämlich stressfrei. In Rostock angekommen, fuhren wir Richtung Berlin. Am Autobahnkreuz Havelland trennten wir uns. Volker und Dieter fuhren weiter westwärts, um über Reinickendorf nach Berlin einzufahren. Ich fuhr südlich weiter auf der A10 bis zur Anschlussstelle 'Berlin-Spandau' und war wenige Minuten später zuhause.

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