Bild 10 Bild 11 Bild 12 die Route vom 12.06.2003Schwedentour 2003 - Reisebericht
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12.06.2003 (Alstermo - Stockholm - 458 km)
Das gute Motorradwetter, das sich am gestrigen Nachmittag angekündigt hatte, setzte sich auch heute fort:
weiß/blauer Himmel, viel Wind und null Regen bei 22-25 Grad Celsius. Während der ersten Etappe
(wir fuhren die Strecke in insgesamt 3 Etappen) erschrak ich, weil keine 50cm neben der Straße
ein kleines Rehkitz stand und nur wenige Meter vor mir sich plötzlich auf den Boden kauerte,
weil es Gefahr bemerkte. Zum Glück lief es nicht davon und auf die Straße vor mein Motorrad.
Das wär' noch was für mich (im gegenteiligen Sinne natürlich !): So'n kleenen Wurm zu überfahren !
Auf diese Art von Erlebnisse kann ich auch in Zunkunft gerne verzichten. Aber wenn man durch
Waldgebiete fährt, dann kann sowas auch mal passieren.
macht süchtig !
Schloß Gripsholm
Russische Kanonen
Die Fahrt ging weiter u.a. über zwei Teilstrecken von mehr als 15 km Länge über Schotterpisten.
Das war ja alles noch nicht allzu wild, doch als die eine Piste von Schotter auf Sand überging, war's
mit der spaßigen Fahrerei mit meinen schon ziemlich abgefahrenen ME33/ME55 Reifen vorbei. Das es
dabei auch noch richtig 'schön' bergauf und bergab ging, bemerkte ich dabei kaum. Bei fast jeder
Richtungsänderung rutschte ich über beide Räder. Man 'gewöhnt' sich zwar irgendwann daran, doch
wirklich Freude kam bei mir dabei nicht auf. Wenn ein
'Anstieg' etwas zu steil wurde und mein Hinterrad durchdrehte, merkte ich schon recht deutlich wie
gering der Grip eigentlich war. So 'kroch' ich im 3. Gang mit ungefährt 35-40 km/h durch die Wälder.
Danach ging es umso besser weiter: Es folgten viele Kilometer mit herrlich kurvigen Nebenstraßen, bei denen man
sich ohne Probleme in einen Rausch fahren könnte (Bild 10). Einige uns entgegenkommende Volvos machten aber ein
zu schnelles Fahren unmöglich.
Als wir die 223 erreichten, bogen wir ab in Richtung Mariefred um dem Schloß Gripholm bei Strängnäs
(Bild 11) noch einen kurzen Besuch abzustatten. Auf dem Weg nach Mariefred lief plötzlich von links ein Reh
aus dem Wald, blieb auf der Fahrbahn stehen um dann postwendend wieder zurück in den Wald zu laufen.
Wir hatten gerade einmal Zeit gefunden um das Gas wegzunehmen, da war das Reh auch schon wieder im Wald
verschwunden. Zweimal 'Wildkontakt' an einem Tag hatten wir bis dato auch noch nicht gehabt.
Beim Schloß Gripsholm angekommen, stellten wir unsere Motorräder auf dem fast leeren Parkplatz ab und
bemerkten auf dem Geländes des kleinen Bahnhofs nebenan lautstarkes Treiben vieler junger Leute. Sie
gröhlten etwas Unverständliches und weiter hinten fuhren welche laut hupend und sich weit aus ihren
Autos herauslehnend die Straße auf und ab. Was da genau vor sich ging konnten wir nicht erkennen, doch
allem Anschein nach handelte es sich um eine Art Abschlußfeier oder sowas Ähnlichem. Wir machten uns
weiter zu Fuß auf den Weg zum Schloß. Im Innenhof war kein Mensch zu sehen. Als wir gerade damit
fertig waren die beiden Russischen Kanonen (Bild 12) zu fotografieren, kam aus einem der Häuser eine Frau
auf uns zu und sagte zu uns in akzentfreiem Deutsch: "Das sind zwei Russische Kanonen. Wenn Sie
mit dem Fotografieren fertig sind, dann würde ich Sie bitten wollen zu gehen, denn wir haben seit
ungefähr einer halben Stunde schon geschlossen." Ups, da haben wir wohl ein Schild übersehen. Uns
gelangen noch ein paar ganz gute Aufnahmen und schon waren wir auch wieder vor dem Schloß.