Schwedentour 2003 - Reisebericht

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13.06.2003 (Stockholm)

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die 'Vasa'

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Megastau in Stockholm

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Stockholmer U-Bahn

Nach und nach erwachten wir aus unseren Träumen und machten uns fertig für's Frühstück. Daß die Duschen und WCs nur über den Gang zu erreichen waren, ist mir aus den Besuchen anderen F1-Hotels bekannt gewesen, sodaß ich mich hier nicht 'umstellen' mußte. Nach dem ausgiebigen Frühstück ging ich zur 'Rezepziöse'(*1) um mich nach einer Möglichkeit zu erkundigen, vielleicht doch noch für die nächste Nacht hier im Hotel ein Zimmer zu bekommen. "Of course, yes" sagte sie zu meiner Verblüffung, denn das hatte sich gestern noch ganz anders angehört. Nach einiger Nachfragerei kam sie dann endlich mit der Sprache heraus: Es werden ohne Vorreservierung nur eine-Nacht-Buchhungen angenommen. Nun war uns alles klar - nur diese Murrigkeit der 'Rezepziöse' war noch die gleiche wie gestern abend.

Auf den Zimmern machten wir uns gerade fertig, als wir plötzlich Volker "Schei..e" riefen hörten: Ihm war der Reißverschluß seiner Jeans zerbröselt. Natürlich hatte er auch nur die eine mit. Also erst mal ne Neue kaufen fahren. Dieter nahm die Gelegenheit wahr und fuhr gleich mit um sich ein paar stadtbesichtigungtechnisch sinnvollere Schuhe als die Motorradstiefel zu holen. Gegen 9:00 Uhr fuhren sie zusammen zum nächsten bekannten Einkaufszentrum in Södertälje. Als sie um 10:15 Uhr immer noch nicht zurück waren, machte ich mir langsam Sorgen. Kurz vor 11:00 Uhr klopfte es an unserem Zimmerfenster im Erdgeschoß: Die Beiden waren zurück und wollten reingelassen werden. Der Grund für die 'Verspätung' war die Öffnungszeit von ab 10:00 Uhr in Södertälje !

Nun, da wie alle wichtigen Sachen beisammen hatte, machten wir uns auf den Weg zur U-Bahnstation (Telefonplan) um in die Stockholmer Innernstadt zu gelangen. Es sei hier eingebracht, daß ich schon vorher mal in Stockholm gewesen bin und somit das Hotel und auch die U-Bahnstation kannte. Dadurch brauchten wir nicht erst groß nach U-Bahnstation und Zielbahnhof suchen. Im Stockholmer Zentrum angekommen sahen wir auch schon den ertsen Verkehrsstau des Tages. Grund waren Rollstuhlfahrer(innen), die offensichtkich auf Mißstände aufmerksam machen wollten. Und ganz untypisch für schwedische Autofahrer: Es wurde auch hin und wieder gehupt ! Die Rollifahrer(innen) hatten zumindest erreicht, daß ihnen die ungeteilte Aufmerksamkeit gegeben wurde. Wir setzten unseren Weg fort und fanden bald darauf auch eine Haltestelle des Hopp On / Hopp Off-Busses. Diese Einrichtung ist genial für eine Stadtrundfahrt: Alle wichtigen Stellen werden im Ringsystem alle 30-Minuten-Rythmus angefahren. Ein Ticket hat 24 Stunden Gültigkeit und kostet 150,- SKr. (ca. 15 Euro). Immer, wenn ein Hopp On / Hopp Off-Bus an einer Haltestelle vorbeikommt, kann man zusteigen und zur nächsten Sehenswürdigkeit weiterfahren oder aussteigen um sich etwas anzusehen.

An der ersten Haltestelle stiegen wir beim 'Vasa Museet' auch gleich wieder aus. Die Vasa ist echt einen Besuch wert. Da merkt man erst, mit was für Ausmaßen man damals schon Schiffe bauen konnte (Bild 13). Wir machten viele (und auch einige richtig gute) Aufnahmen und besichtigten noch Im Anschluß daran noch zwei Museumsschiffe: Den 1915 gebauten Eisbrecher 'Isbrytaren II' (1958 umgetauft in 'Sankt Erik') und das 1903 gebaute Feuerschiff 'Finngrundet'. Beide liegen im Hafen auf der Rückseite des Vasa Museums vor Anker. Anchließend wollten wir noch das Aquarium besuchen, doch da, wo wir es zunächst vermutet hatten, war jetzt das Naturkunde Museum untergebracht. Gleich 'um die Ecke' vom Vasa Museum war zwar ein Aquarium, doch hielten wir es für nicht das Richige. Die war ein Irrtum. Nach ein paar Burgern beim 'Haifisch-Burger' gegenüber vom 'Tivoli' sahen wir auf die Uhr und bemerkten, daß wir schon ziemlich nahe der Abfahrtzeit (16:30 Uhr) des 'letzten' Hopp-Busses waren und uns deswegen rasch auf den Weg zur Haltestelle. Im Bus erzählte ich den anderen beiden, daß wir nun noch u.a. hinauf zum ehemaligen Arbeiter- heute Künstlerviertel fahren würden, von wo man eine recht gute Sicht über Stockholm hätte. Als der Bus eine Runde um kleine Häuserecke das zweite Mal fuhr, wurde ich stutzig. Und dann standen wir auch scho im Stau. Sowas von Stau habe ich in Stockholm noch nicht erlebt (Bild 14). Noch nicht einmal damals, als ein 'normaler' Verkehrsunfall die komplette Innenstadt lahmlegte.

Die restliche Zeit der nun (leider) stark verkürzten Rundfahrt verbrachten wir mit 'Staustehen'. Die Ansagen über die Sehenswürdigkeiten durch die Kopfhörer des Busses verfolgten jedenfalls noch den eigentlichen Fahrplan. So wurden uns Dinge erklärt, die zur Darbietung gar nicht vorhanden waren: "...und nun schauen Sie bitte nach rechts, wo sich die drei Kirchturmspitzen..." "Wie, welche Kirche ? Weder links noch rechts ist eine !"

Wir nahmen's gelassen und als wir nach ca. 30 Minuten an unserem Stadtrundfahrt-Ausgangspunkt zurückgekehrt waren, besuchten wir noch die Stockholmer Einkaufsstraßen. Hier begeneten wir auch wieder (wie auch schon bei meinen letzten Besuch hier) einer Gruppe von Anhängern Hare Krishna's, die von ihren Trommeln begleitet ihre Liedchen sangen. Wegen des übermorgen stattfindenden Sockholm Marathons waren mehr Menschen hier unterwegs als eigentlich üblich. Deshalb auch wahrscheinlich der Stau auf den Straßen. Wir bummelten also durch die Fußgängerzone bis uns die Füße weh taten.

Zurück zum Hotel ging die Fahrt wieder mit der 'Tunnelbana' (Bild 15) bis 'Telefonplan'. Wir kehrten wieder bei 'unserem' Italiener ein und ich gab meine letzten 'bar'-Kronen aus. Die reicheten gerade noch noch für ein 'ordentliches' Abendessen. Zurück auf dem Zimmer redenten wir noch ein wenig über das Erlebte und schliefen auch ziemlich schnell ein. Am nächsten Morgen freuten sich wahrscheinlich auch die anderen beiden schon auf die 'eigenen' Betten in Alstermo.


(*1) Rezepziöse = Weibliches Wesen an der Rezeption, die durch ihre schlechte Laune und Unfreundlichkeit dem Gast zu verstehen gibt, im Moment nicht gerade willkommen zu sein.