Zurück mit der FähreSchwedentour 2003 - Reisebericht
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16.06.2003 (Rückreise)
Der Abfahrtstag begann für mich um 7:30 Uhr und recht trüben Wetter. Nach einem
ausgedehnten Frühstück packten wir die restlichen Sachen zusammen. Dann wurde damit
gegonnen das Haus sauber zu machen. Es wurde gefegt und gewischt und ich fuhr mit
den Koffern und dem Topcase voller Müll zum Einkaufsladen, wo sich der Mülltrennungsplatz
befindet. Am schlimmsten waren die Bierdosen, denn 'natürlich' waren sie nicht ganz
leer, als ich sie aus der Tüte herausholte um sie in den Container zu werfen. Meine
Hände stanken wie ... ! Als ich zurück zum Haus kam, waren die anderen beiden mit dem
Putzen fast fertig. Wir beluden unsere Motorräder mit dem Gepäck und Volker machte noch
einen letzten Kontrollgang durchs Haus.
nach Deutschland
Gegen 10:45 Uhr verließen wir Alstermo bei einem Himmel mit einer Regenwahrscheinlichkeit
von 60-70 %. Die Frage nach der Regenkombi wurde von uns mit einem optimistischen "Nein,
die werden wir nicht brauchen" geklärt. Auf der 23 kurz hinter Växjö hätte Dieter dann
fast noch einen Ubfall mit einem Reh und ihrem Kitz gehabt, denn beide (die Mutter voran)
kamen plötzlich aus dem links gelegenen Wald und blieben kurz mitten auf der Fahrbahn
stehen. Man sah den beiden (Reh und Kitz) die Angst förmlich an, als sie mitten auf der
23 zusammen standen und von links und rechts diese riesigen donnernden Dinger auf
sie zu kamen. Zum Glück ist die 23 an dieser Stelle so übersichtlich, daß wir nur die Fahrt
verlangsamen mußten um der Mutter die Entscheidung zum Weiterlaufen geben zu können.
Das Wetter wurde immer besser. Laut Tacho waren wir immer mehr als 7 km/h schneller als
vorgeschreiben. Mit GPS: (erlaubte) 70 / (gefahrene) 75 und (erlaubte) 90 / (gefahrene) 92.
Wir verließen uns da voll und ganz auf unser GPS. Als wir die mobile
Laserkontrolle der Schwedischen Polizei neben der Gegenfahrbahn wahrnahmen, wäre es
sowieso zu spät gewesen. Offensichtlich war unsere Geschwindigkeit noch im erlaubten
Rahmen, denn die Herren in dunkelblau machten keine Anstalten uns anzuhalten. Der
Ordnungshüter mit der Laserpistole in der Hand schickte uns sogar noch einen gewunkenen
Gruß rüber, den wir etwas zurückhaltend erwiderten. Etwas später sahen wir auch die zweite
mobile Kontrolle. Auch hier waren wir nicht zu schnell unterwegs.
ca. 60 km vor Trelleborg brach der Himmel förmlich auf und wir hatten strahlend blauen
Himmel. Auch wurde es schlagartig um einige Grade wärmer - so um die 25 Grad Celsius.
Etwa 40 km vor Trelleborg machten wir auf der Shell-Tankstelle rechts neben der E04 bei
Markaryd noch kurz einmal Halt um zu Tanken, damit wir bis Berlin von Rostock aus durchfahren
konnten. Auf der 108 sahen wir wieder die fest installierten Blitzerkästen mit den
vorangestellten großen Hinweisschildern. Gegen 14:50 Uhr erreichten wir Trelleborg. Wir
checkten ein und nach einigen Minuten begann auch schon der Ladevorgang. Diesmal wurden
wir nicht umgebucht und nahmen die 'Delphin'. Die Motorräder wurden vertäut und ab ging's
zum Passagierdeck. Sitzen konnte ich kaum, denn von der bisherigen Fahrt merkte ich doch
noch ganz schön viel. Vielleicht lag es aber auch nur daran, daß ich während des gesamten
Aufenthalts in Schweden Sitzprobleme auf der K hatte. Ich hatte zwar zwischendurch
herausbekommen, daß die Hose zumindest eine Mitschuld an dem Problem hatte, doch irgend was machte
mir das Sitzen bei mehr als 100 km Fahrt zu einem echten Problem. Ich weiß bis heute nicht
so recht, was die eigentliche Ursache war. Demnächst werde ich ja wieder mal nach Hannover
fahren und werde ich die Sache mal 'austesten'.
Die Delphin verließ pünktlich um 15:45 Uhr Trelleborg. Die Ostsee war extrem ruhig und so
machte die 'Delphin' auch gute Fahrt. Wir waren zu früh in Rostock, doch der Kapitän 'kroch'
förmlich den letzten Kilometer in den Rostocker Hafen, sodaß der Zeitvorsprung hier wieder
verloren ging. Wegen des defekten Radlagers der AT und dem (unserer Meinung nach) zuvielen
Spiel im 5. Gang der Freewind beschlossen wir auf der A19 und A24 nicht schneller als 90
km/h zu fahren. Nach wenigen Kilometern auf bundesdeutschem Boden merkte ich jedoch, daß
Dieter anscheint mehr Probleme mit der Freewind hatte, als zunächst angenommen. Und richtig:
Bei einer kurz darauf erfolgten Untersuchung der starken Vibrationen (in Schweden waren
diese noch nicht vorhanden) stellten wir schließlich fest, daß außer dem (geringen) Spiel
im Lenkkopflager die vordere und schwimmend gelagerte Bremsscheibe zwischen Bremscheibe
und Träger ca. 2 mm Spiel hatte ! Da wir nun aber vor Ort keine Reparaturmöglichkeiten hatten
und weil sich die defekte Bremsscheibe erst beim Bremsen 'bemerkbar' machte, entschlossen wir
uns zur vorsichtigen Weiterfahrt.
So kamen wir also mit etwas 'Verspätung' gegen 21:30 Uhr am Dreieck Havelland an, wo wir uns
trennten. Die beiden nahmen den Weg über Reinickendorf und ich über Spandau. Gegen 22:00 Uhr
schloß ich die Wohnungstür auf und war ehrlich froh wieder zuhause zu sein.
Vier wichtige Punkte aus dieser Reise habe ich 'mitgenommen':
a) Längere Strecken mit dem Motorrad werden von Jahr zu Jahr anstrengender.
b) Selbst bei nur einer Woche mit dem Motorrad ist ein 'echter' Ruhetag unheimlich wichtig.
c) Unterschätze niemals die Anstrengung einer Stadtbesichtigung
d) Nie mehr Schweden OHNE Regenkombi