Siemens Motorrad Tour vom 05.11.2005

"Indian Summer" auf deutsch und ´ne Sackgasse

Tourdaten

Tourlänge: 282 km
Gefahrener Schnitt: 70,9 km/h
Netto Fahrzeit: 03 std 58 min 39 sek
Effektive Tourdauer: 09:00 Uhr - ca. 14:00 Uhr
Teilnehmer: Ralf (ganz alleine)

Tourbericht

Trotz der nicht wirklich guten Aussichten am Morgen und in gottvertrauen auf die Wettervorhersagen vom Vortag fuhr ich zu 9:00 Uhr zum allgemeinen Treffpukt zur B5. Da ich dem Wetterdienst diesmal vertraute, der zum späten Vormittag Wetterbesserung angekündigt hatte, beschloß ich trotz der dicken Regentropfen erst einmal loszufahren. Umkehren konnte ich ja immer noch...

Auf alles gefaßt fuhr ich schon mit Regenkombi und Regengamaschen "bestückt" von zuhause los. Zu meinem positiven Erstaunen hörte es dann aber schon gegen 9:45 Uhr auf zu regnen. Die Straßen waren zwar alle naß, doch von dem eigentlich erwarteten Laub auf den Straßen war nicht viel zu sehen. Ich schob es auf den allgemeien Straßenverkehr, daß die von den Bäumen fallenden Blätter von den Straßen "geweht" wurden. So war es eine schönes und angenehmes Fahren - auch deshalb, weil sich wegen des Wetters nicht wirklich viele Fahrzeuge auf den Straßen aufhielten.

Zunächst fuhr ich über die B5 raus aus Berlin bis Nauen-Neukammer. Hier bog ich auf die L91 um über Wachow und Weseram nach Brandenburg zu gelangen. In Brandenburg fuhr ich dann auf der B102 und in Richtung Süden über Golzow und Ragosen bis Belzig. In Belzig schwenkte ich auf die B246. Von hier aus war es dann nicht mehr weit über Wiesenburg und Reetz bis Reuden. Zwischen Reetz und Reuden überquert man im Wald eine Bahnstrecke, die in Sommer bei sehr guten Straßenverhältnissen schon mächtig Grip verlangt um zügig das Kurvengeschlängel über die Gleise zu passieren. Doch hier lag zum ersten mal auf den heutigen Fahrt ziemlich viel nasses Laub in der leichten Linkskurve kurz vor den Gleisen auf der Straße, sodaß ich nur start verringerter Geschwindigeit hier vorbei fahren konnte.

In Reuden machte ich dann nur kurz ein kleines Päuschen und die Toreinfahrt zum Tequila Drive zu fotografieren. Da ich ziemlich zeitig hier schon angekommen war, fand ich eine "Einkehrpause" zu diesem Zeitpunkt für weniger angebracht. Hier zeigte sich aber schon zum ersten mal, daß man in einer Gruppe fahrend dazu neigt, mehr Pausen zu machen als wenn man alleine unterwegs ist - zum Glück!

Von Reuden nahm ich die L57 Richtung Südwesten. Diese Straße war von mir nur für ein kurzes Stück eingeplant worden, weil ich sie als üble Wellenpiste in Erinnerung hatte. Doch zu meinem Erstaunen war sie mittlerweile neu asphaltiert worden. So fuhr sie sich ganz hervorragend. Aber aufgrund der Routenführung verließ ich die L57 zwischen Reuden und Dobritz um über Grimme und dann "quer über die Dörfer" nach Osten zu fahren, wo ich bei Stackelitz wieder größere Straßen anvisierte.

Leider erwies sich meine Planung dieses Abschnitts der Route als untauglich, denn mitten in der Pampa versperrte ein Hinweisschild mir die "ordentliche" Weiterfahrt:

Privatweg
Befahren verboten
Kalibrierstrecke des Landes Sachsen-Anhalt

Was zum Henker ist eine Kalibrierstrecke ?
Nun, diese Frage konnte mir das Internet einen Tag später beantworten: Diese Kalibrierstrecke ist eine Landeskalibriereinrichtung des Landes Sachsen-Anhalt. Auf ihr werden die im amtlichen Vermessungswesen eingesetzten Vermessungsgeräte einschließlich deren Zubehör in regelmäßigen Abständen überprüft. Näheres dazu gibt es unter:
http://www.lvermgeo.sachsen-anhalt.de/de/leistungen/kalibrierstrecke/main.html

Da ich zu diesem Zeitpunkt noch keine Ahnung hatte, was mich auf einer solchen "Kalibrierstrecke" erwartete und es auch keinen weiteren Weg daran vorbei gab, fuhr ich lieber die 5 Kilometer wieder zurück bis Grimme und dann weiter zur L57 um auf einem anderen Weg irgendwie wieder zur eigentlichen Route zu gelangen.

Was mir bis dahin und auch später noch immer wieder auffiel, daß waren die schönen Herbstfarben an den verschiednen Bäumen am Rande der Straßen in den Waldpassagen. Also scheiß was auf den Indian Summer in den USA - wir haben sowas auch "vor der Haustür"! Wenn´s dann auch noch so´n Tag wie heute ist (also kühl und wolkenlos), dann braucht man wirklich nicht mehr extra wegen der tollen Herbstlaubfarben in die USA zu fliegen.

Ich schlug also einen Bogen südlich an dem Gebiet vorbei, was ich eigentlich durchqueren wollte. Dank des GPS konnte ich immer wieder gut abschätzen, wann es Zeit wurde die Richtung entsprechend zu ändern. Mein weiterer Weg führte mich so über Garitz, Krakau (nein, ich bin nicht zuweit nach Osten gefahren!), Hundeluft und Ragosen. Weiter ging es über Jeber-Bergfrieden nach Stackelitz, wo ich dann wieder auf die "alte" Route traf. Nun brauchte ich nur wieder den kleinen schwarzen Kästchen auf menem GPS zu folgen.

Bei Göritz bog ich auf die B107 ein und von da an gab es nur noch schöne und richtig herrlich zu fahrende Asphaltbänder (bis auf das Teilstück kurz vor Raben). Die weiteren Streckenabschnitte werde ich mir für eine der nächsten Touren vormerken, denn hier kann man die Maschine richtig schöne "laufen lassen". Die hat selbst huete bei nasser Straße und ca. 95 km/h schon Spaß gemacht. Nur die Kurven konnte ich halt nicht "richtig" nehmen ...

Von Raben ging es erst einmal bis Niemegk und von dort kurz auf die A9, die ich aber bei Linthe auch schon wieder verließ. Nächste Stationen waren Bruck und Beelitz. Von Beelitz fuhr ich an den Heilstätten vorbei um über die L90 nach Glindow und zur B1 zu gelangen. Von da aus war es dann auch nicht mehr sehr weit über die A10 bis zur B5, auf der ich gemütlich wieder nach Berlin hinein rollte. Zuhause war ich dann ziemlich genau um 14:00 Uhr.

Bis denne, Ralf

Bilder

naß, aber guter Grip Farbe in etwas trister
Umgebung
wenig Laub auf den
Straßen...
...aber viel Laub am Rande
die Sonne kämpft um's
Durchkommen
deutscher
"Indian Summer" - Teil 1
das "Tequila Drive"
in Reuden
die Straße nach Grimme
Endstation
"Kalibrierstrecke"
ich hätte das Schild
doch ernst(er)
nehmen sollen
Sinn unbekannt,
aber künstlerisch
"wertvoll"
5 km holprige
Sackgasse!
von Kästchen zu
Kästchen
mitten drin, satt nur dabei deutscher
"Indian Summer" - Teil 2
der blaue Himmel kommt
langsam näher