Siemens Motorrad Tour vom 22.04.2006

Grottenschlechte Pisten und schöne Landschaften in der Märkischen Schweiz

Tourdaten

Tourlänge: ca. 291 km
Gefahrener Schnitt: 63,9 km/h
Netto Fahrzeit: 04 std 33 min 40 sek
Effektive Tourdauer: 10:00 Uhr - ca. 18:00 Uhr
Teilnehmer: Dieter und Ralf

Tourbericht

Der Treffpunkt lag diesmal am Siemensdamm 50. Hier trafen wir uns zu 10:00 Uhr um u.a. einen neuen Weg nach Norden raus aus Berlin zu erkunden. Nachdem ich noch schnell eine Prepaid-Aufladungskarte für mein Handy besorgt hatte und wir einen pensionierten Kollegen aus "alten Tagen" getroffen hatten, machten wir uns gemütlich auf den Weg.

Eigentlich wollte ich ja bis zur AS Hermsdorfer Damm fahren, doch der etwas längere Tunnel kurz vorher irritierte meine Navigation derart ("Poor GPS"), daß ich stattdessen schon an der AS Waidmannsluster Damm die A111 verließ. Der Versuch, ein Stückchen weiter wieder auf die eigentliche Route zu stoßen, misslang. So fuhren wir kurzerhand bis zur B96, über die wir dann wenig später auf den ursprünglichen Pfad trafen. Durch diesen unfreiwilligen "Umweg" kamen wir zumindest wieder einmal zu der Erkenntnis, daß es auch innerhalb Berlins im Bereich Tegeler Fließ mieseste Kopfsteinpflasterstraßen gibt.

Der Weg führte uns weiter über Schönfließ und Gorinsee nach Bernau bei Berlin. Von hier aus ging es dann über Löhme und Altlandsberg in die Märkische Schweiz und zunächst nach Strausberg. Hier tankten wir erst einmal um für den Rest der Tour unabhänig von weiteren Tankstopps zu sein. Bis Strausberg fielen uns schon einige "nicht-so-gute" Straßen auf, über die wir hinwegpoltern mußten. Doch was uns auf den nächsten ca. 150 km noch alles erwarten sollte, ahnten wir natürlich jetzt noch nicht.

Ab Strausberg benutzen wir die L34 und L35 um nach Müncheberg zu gelangen, wo wir gut zu Mittag bei "Il Siciliano" aßen. Bis auf eine Außnahme (eine etwas zu "overdreste" Frau unbestimmten Alters) waren Dieter und ich die einzigen Gäste, die draußen saßen. Der Himmel sah zwar schwer nach Regen aus, doch letztendlich fielen während unserer Mahlzeit nur sehr wenige und sehr kleine Tropfen vom Himmel. Dieter´s Helmvisir diente uns dabei als "Regenindikator" - deshalb auch das Wissen um die Art der Regentropfen.

Gut gestärkt ging es dann weiter in südlicher Richtung über die L35 bis Fürstenberg/Saale und anschließend wieder in nördlicher Richtung über die L36 nach Belendorf und Neuhardenberg. Auf diesem Teilstück waren die Straßen schon mehrheitlich schlecht zu befahren. Zwar gab es kaum Schlaglöcher, aber dafür waren sie ohne Ende wellig und uneben. Auch viele Ortsdurchfahrten bestanden mittlerweile aus ältestem und gröbstem Kopfsteinpflaster. Einmal beobachteten wir einen tiefergelegten Nissan Sunny (oder so ähnlich), der nur im Schritttempo eine Ortschaft passieren konnte. Um so erstaunlicher, daß wir insgesamt einige tiefergelegte Protzkutschen herumfahren sahen. Aber in dieser Gegend Brandenburgs konnten wir uns nicht wirklich vorstellen, daß diese Dosentreiber hier glücklich werden konnten.

Dieser Eindruck der ungünstigen Straßenverhältnisse setzte sich prinzipiell weiter fort: Karlsdorf, Ringenwalde, Ihlow, Prötzel, Tiefensee, Heckelberg, Grüntal, Schönfeld und Werneuchen. Ab Werneuchen wurde es dann dank der B158 merklich besser. In Blumberg tranken wir dann Kaffee und aßen Käsekuchen im Gasthaus "Zum fleißigen Lieschen". Die Deko in diesem Haus war schon bemerkenswert: Viel Stoff und viele kleine Kinkerlitzchen bei dezentem Kerzenschein. Manchem Gast bestimmt zu verspielt und im hinteren Bereich zu dunkel - doch mir hat´s gut gefallen. Außer dem Kaffee. Der war für meinen Geschmack fast nicht genießbar, weil viel zu stark geröstete Bohnen verwendet wurden. Mehr Infos zu diesem Gasthaus und dem dazu gehörenden Park gibt es unter http://www.elfenreich-aragon.de und http://www.hotel-aragon.de im Netz.

Wenig später befanden wir uns auch schon wieder "auf Achse". Nach wenigen hundert Metern waren wir schon auf dem nörtlichen Berliner Ring und eigentlich sollte es an der AS Mühlenbeck wieder Richtung Schönfließ gehen. Da ich aber die Ausfahrt etwas zu spät nahm, konnte Dieter nicht rechtzeitig nachfolgen. So kam es, daß er auf der A10 blieb und ich die Autobahn verließ. Aber ich ließ diese Gelegenheit nicht an mir vorbeigehen. Kurzentschlossen wendete ich am Ende der Ausfahrt und nahm die "Verfolgung" von Dieter auf. Dabei habe ich die R bis Gasanschlag gefahren, was eine GPS-Geschwindigkeit von gerade mal 140,3 km/h ergab. Aber nachdem ich mittlerweile weiß, daß ich "auf der Restladung" der Battrie fuhr (ein Elektrik-Problem, was kommendes Wochenende in Abgriff genommen wird), erscheint mir diser Wert gar nicht mal so übel.

Nach nur ein paar Minuten hatte ich Dieter eingeholt und wir fuhren stink normal über die A111 nach Berlin ein. Eine Sache sei hier noch erwähnt: An der Einfahrt zum Tegeltunnel, wo beide! Fahrspuren den grünen Pfeil hatten, war der fahrer eines 5er BMW aus "DON" der Meinung, er müsse unbedingt auf die linke Spur wechseln - aber da fuhr ich gerade gemütlich vor mich hin. Als dieser besagte 5er BMW nur noch gut einen halben Meter von meinem linken Zylinder entfernt war, hupte ich. Daraufhin wurde die Beifahrerscheibe versenkt und ein unverständliches Gemurmel wurde mir entgegen gerufen. Ich belies es dabei ihm verstänbdlich zu machen, daß er wohl ´ne Brille bräuchte und beachtete die Blechdose nicht weiter. An der AS Spandauer Damm trennten sich Dieter´s und mein Weg dann schließlich.

Im nachhinein hättet ich nicht gedacht, daß Dieter´s Freewind durchhalten würde, denn aufgrund einer defekten Dichtung am Steuerkettenspanner verlor sie ziemlich viel Öl (bis auf die rechte Fußraste!) und konnte durchaus als "Ölsardine" oder "Auslaufmodell" durchgehen. Außerdem sah ich alleine auf dem Spandauer Damm und Ruhlebener Straße noch insgesamt drei!(3) Unfälle bzw. deren Auswirkungen: 2 mal 2 PKWs als Unfallgegner und einmal ´ne Corvette, die sich auf den Grünstreifen auf Höhe von BMW-Pevec "verirrt" hatte und gerade abtransportiert wurde.

Als Erinnerung von dieser Tour blieb aber folgendes: Diese Ausfahrt war eher etwas für Honda´s Africa Twin, Suzuki´s Freewind oder BMW´s R 80 GS. Selbst auf der R 80 GS hat es mich mehrmals aus dem Sattel gehoben. Vielleicht wäre noch Uwe´s TDM mit dieser Straßen klargekommen - aber meine Hand möchte ich dafür nicht in´s Feuer legen wollen.

Bis denne, Ralf

Bilder

die Route LKW Parade wenn's mal wieder
Ärger gibt...
...von weit her...
(Bochum)
Storchennest mit Aussicht Mittagessen in
Müncheberg I
Mittagessen in
Müncheberg II
Mittagessen in
Müncheberg III
fährt sich so,
wie´s aussieht :-(
Idyllisches am Wegesrand (wieder) nix für
Nicht-Enduros
typische Straße
für diese Region
Hälge lustige Speisekarte
im Gasthaus
"Zum fleißigen Lieschen"
Hälge, der Fremdgänger