Siemens Motorrad Tour vom 24.06.2006

auf schmalem Pfad durch´s Schlaubetal

Tourdaten

Tourlänge: ca. 345 km
Gefahrener Schnitt: k.A. km/h
Netto Fahrzeit: k.A. std k.A. min k.A. sek
Effektive Tourdauer: 10:00 Uhr - ca. 17:15 Uhr
Teilnehmer: Ralf

Tourbericht

Da sich für diese Tour kein Mitfahrer finden lassen konnte (Deutschland spielte um 18:00 Uhr bei der Fußball-WM im Viertelfinale), machte ich mich alleine auf den Weg Richtung Osten. Diesen Tag wollte ich nutzen, um mich weiter an die R 80 GS zu gewöhnen und um mehr Vertauen in das Motorrad zu bekommen. Denn leider hatte ich schon vor und auch nach einer großen Inspektion bei der Fa. Pevec in Berlin-Spandau ziemliche Probleme mit dem Motorrad. Besonders verschiedene Elektro-Probleme ließen mein Vertrauen in die Zuverlässigkeit schwinden. Zuverlässigkeit ist aber derzeit besonders wichtig, denn in der nächsten Zeit soll die R die K 75 für eine Weile "ablösen", damit ich an der K in aller Ruhe einige wichtige Arbeiten endlich erledigen kann. Da wäre zum einen der Austausch des Sitzbankbezug (das Original für 43 Euro beim BMW! - Stand Mitte 2006) und zum anderen will ich den Krümmer austauschen. Diesen hatte ich mir schon vor einigen Jahren bei einer Tour über das Timmelsjoch und den Jaufenpaß nach einer 6-stündigen Regenfahrt in einem Wasser-Ablaufkanal am Rande einer Kehre eingedrückt. Wenn ich den Krümmer nun endlich ersetze, dann auch gleich den Endtopf. Beides, Krümmer und Endtopf (beides übrings aus Edelstahl), habe ich als Neuteile schon seit mindestens 7 Jahren bei mir "rumliegen". Damals noch "günstig" für 500 DM von "privat".

Zurück zur heutigen Tour. Da das GPS noch nicht verkabelt war und ich den Akkus für eine solche Tour nicht traute, war heute das traditionelle Kartenlesen angesagt. Um erst einmal schnell aus Berlin heraus zu kommen, nahm ich die A111 bis zur AS Waidmannsluster Damm. Anschließend fuhr ich quer nach nordosten um ab der AS Mühlenbeck auf der A10 weiter nach Osten zu gelangen. An der AS Berlin-Hohenschönhausen verließ ich die A10 und fuhr auf der B158 nach Steinbeck, von wo ich weiter bis kurz vor Haselberg fuhr.

Ab Haselberg ging es über die L35 nach Harnekop, Sternebeck und Prötzel. Dieser Abschnitt ist nicht das Ideale für Sportmotoräder. Die R 80 GS fühlt sich dagegen auf solchen Wellenpisten recht wohl. Weiter der L35 folgend, und nun wieder auf besseren Straßen, fuhr ich zunächst bis Müncheberg. Ab Müncheberg folgt ich dann der B5 bis Petershagen. Ab Petershagen machte ich dann einen Schwenk Richtung Süden auf die L37. Es folgten die Orte Jacobsdorf, Biegen, Dubrow und Müllrose. Ab Müllrose ging es über die L435 bis Grunow und ab Grunow auf der guten alten B246 bis kurz vor Bremsdorf am Rande des schönen Schlaubetals. Auf dem Weg Richtung Bremsdorf kommt man an dem Abzweig nach Siehdichum vorbei. Hier werde ich eines Tages noch einmal vorbeischauen, denn dieses Ortsschild muß noch unbedingt in meine "Sammlung".

Ein paar Kilometer vor Bremsdorf gibt es rechts im Wald liegend eine Jugendherberge und hinter dieser Jugendherberge befindet sich das gemütliche "Gasthaus Bremsdorfer Mühle". Hier habe ich zum Mittag herrliches Wildgulasch (ganz ohne "Gezatter!") mit Rotkohl und Klößen gegessen. Dazu gab´s ´n "Potsdamer" (helles Bier mit roter Brause). Diese Farbenkombination konnte sich sehen lassen (siehe Bildergalerie). Geschmeckt hat alles ganz köstlich - und das bei einem Preis von insgesamt 9,70 Euro!

Nach dem köstlichen Mittagsmahl ging es einkleines Stück zurück auf der B246. Es sollte nun durch das Schlaubetal gehen. Doch leider fand ich die "Einfahrt" nicht... Ein hin und her über mehrere Kilometer begann. Schlußendlich faßte ich mir ein Herz und fuhr in einen vermeindlichen Wald- und Forstweg einfach hinein. Und siehe da: Es war gar kein Wald- oder Forstweg! - es war eine öffentliche Straße! Zuerst mochte ich es kaum glauben, doch nix wies auf eine nicht-öffentliche Straße hin. Außer das uralte und teilweise fehlende Kopfsteinpflaster vielleicht. Das Straßenschild mit der "30" war eigentlich gut zu erkennen, aber leider nicht von der B246 aus. Die anderen beiden Schilder, "wellige Straße" und "unbefestigter Fahrbahnrand", waren nur bei genauerem Hinsehen zu erahnen.

Hier im Wald war es nun ziemlich dunkel und einsam und ich war mir immer noch nicht sicher, ob ich hier doch nicht falsch war. Es folgte Kilometer um Kilometer über diese kaum fahrbare Piste. Mehr als 30 km/h war einfach nicht drin. Einmal kam ich in tieferen Zuckersand und das Vorderrad ging nach rechts weg. Doch aus meiner Endurozeit kannte ich ja sowas - aber der Schreck war erst einmal da. Ich ließ es nun etwas vorsichtiger angehen. Nach ca. 6 Kilometern auf dieser immer noch ziemlich schlechten Strecke kam mir dann aber ein PKW entgegen. "Der Förster", dachte ich. Doch es war "nur" eine Familie beim Ausflug. Bei dem Gedanken, daß sie jetzt noch mit ihrem PKW die Strecke zurücklegen mußten, die ich schon mit dem Motorrad gekommen war, konnte ich mir ein Grinsen unter dem Helm nicht verkneifen.

Kurz darauf erreichte ich eine kleine und bessere Asphaltstraße, die L43, die quer zu meiner Fahrtrichtung verlief. Ich erschrak regelrecht, als von links ein LKW recht zügig an mir vorbeirauschte. Der Blick auf die Karte verriet mir, daß ich noch einmal eine solche Entfernung vor mit hatte, bis ich aus dem Schlaubetal heraus war. Ich stellte mich also seelisch schon auf die nächsten "Spaßkilometer" ein. Doch ich wurde positiv überrascht: Nach einem nur kleinen holperigen Stück Flickenpiste wurde diese zu einer sehr schönen schmalen Asphaltstraße, die nun durch einen herrlichen Birkenhain verlief. Wenig später wurde die Straße noch einmal breiter. An der guten Qualität änderte sich nichts. Und wieder die Straße bei gleichbleibender Qualität ein Stückchen breiter. Schließlich war aus ihr bei Leeskow die schöne zweispurige Landstraße L452 geworden.

Bei Jamlitz bog ich auf die B320 ein, um über Lieberose eigentlich nach Straupitz und Lübben (Spreewald) zu gelangen. Doch irgendwie ließ ich mich von den vielen Radrennfahrern und den dazugehörigen Kurzzeitsperrungen irritieren, denn plötzlich merkte ich, daß ich mich etwas zu weit nördlich meiner eigentlichen Route befand. Ich muß irgenwo falsch abgebogen sein und in etwa über Sacrow-Waldow und Kleine Leine nach Biebersdorf gefahren sein. Da ich mich aber zumindest noch in die zuvor angepeilte Richtung bewegte, konnte ich nördlich von Lübben (Spreewald) wieder auf der eigentlich Route weiterfahren.

Nun zog ich ein wenig mehr am Kabel und die Weiterfahrt über die L42 nach Neu Lübbenau, der gut ausgebauten B179 über Märkisch Buchholz bis Bestensee und von da an über die B246 bis Trebbin verlief ohne nennenswerte Ereignisse und machte einfach nur Spaß - auch ohne die 100 km/h überschreiten zu müssen. Ab Trebbin waren es dann ein kurzes Stück B101, die L795 und die L79, die ich unter die Räder nahm. AB der AS Potsdam-Drewitz war es die A115, die mich nach Berlin zurückbrachte. Fast eine Stunde vor Anpfiff war ich wieder zuhause. Das Spiel war gar nicht mal so schlecht...

Bis denne, Ralf

Bilder

"blaue" Wiesen I schattige L341 "blaue" Wiesen II fahren nach Karte
für die R kein Problem Pause an der L35 "buntes" Mittagessen die "Bremsdorfer Mühle"
irgendwann fahre ich
mal hin
der Weg durch´s
Schlaubetal I
der Weg durch´s
Schlaubetal II
der Weg durch´s
Schlaubetal III