Siemens Motorrad Tour vom 15.07.2006

links und rechts der Elbe und ein Bad in derselben

Tourdaten

Tourlänge: ca. 457 km
Gefahrener Schnitt: 64,5 km/h
Netto Fahrzeit: 07 std 05 min 29 sek
Effektive Tourdauer: 09:00 Uhr - ca. 22:10 Uhr
Teilnehmer: Jens, Uwe und Ralf

Tourbericht

Für alle, die nicht stur der B5 und B188 von Berlin nach Rathenow folgen wollen, bietet sich ab Sebelang folgende Alternative an: Kurz hinter Sebelang links weg und über Retzow, Mothlow und Nennhausen nach Stechow. Hier trifft man/frau auf die B188, auf der es nur noch ein kurzes Stück bis Rathenow ist. Die Straßenverhältnisse auf dieser "Alternative" sind erfreulich gut bis sehr gut. Auf den letzten 3 Kilometer bis zur B188 besteht die Straße allerdings aus Betonplatten. Hier fährt sich's nicht so pralle. Wir fuhren also diese Strecke und frühstückten in Rathenow ausgiebig in einem Straßencafé an der Berliner Straße, daß ich schon von früheren Fahrten her kannte.

Kurz hinter Rathenow bogen wir im Kreisverkehr rechts ab um über die L96 und L18, also Rehberg und Wulkau, die B107 zu erreichen. Der B107 folgten wir das kurze Stück bis Havelberg. Gleich hinter dem Ortsschild von Havelberg bogen wir auf die L2 Richtung Elbe, wo wir sie via Fähre heute das erste mal überqueren wollten. Die L2 ist hier als "Straße der Romantik" ausgeschildert. Allerdings verdient sie HIER diesen Namen nicht! Es ist eine elende fette Kopfsteinpflasterpiste, die selbst mit der R80 GS keinen Spaß aufkommen lassen wollte. Jens mit seiner Duc tat mir deshalb auch eine wenig leid - aber nur ein wenig ;-)

Die motorlose (Gierseil-)Fähre brachte uns gemütlich ans andere Ufer. Wir nahmen die Gelegenheit war um im nahen Wäldchen eine Pause einzulegen. Da Jens aus seinen vor kurzem erstandenen Auspufftöppen schon in Rathenow die db-Killer mit einer Seegering-Zange entfernt hatte, war seitdem der Sound ziemlich "verändert". Nun durfte ich die Duc die Straße durch das Wäldchen auf und ab fahren, damit Jens mal "von außen" hören konnte, was er "angerichtet" hatte. Als Fazit kann ich nur sagen: Nicht schlecht aber ich möchte kein Anwohner sein, wenn Jens's Duc vorbeifährt...oder morgens angelassen wird, wenn ich noch schlafe ;-)

Anschließend fuhren wir weiter auf kleineren Straßen über Werben (Elbe) und durch die nördliche Altmark über Seehausen (Altmark) nach Gartow, wo wir zu Mittag aßen. Eigentlich wollten wir auch heute noch irgendwo schwimmen gehen, doch der nahe Gartower See mit seinem heutigen hohen Algenanteil lud uns nicht wirklich zu den geplanten Wasseraktivitäten ein. Wir beließen es also beim Mittagessen. Es war ungefähr 13:30 Uhr. Die erste Bedienung sog ein Gesicht, daß man gleich wieder gehen wollte. Als wir dann auch noch von ihr in schon hörbar lustlosem Ton gefragt wurden: "Wollen Sie auch noch was essen ?", verschlug es mir für einen Moment die Sprache. Wir nahmen's mit Humor und suchten uns unabhängig von einander alles das gleiche aus: Mit Käse überbackene Nudeln. Eine zweite Bedienung, die schließlich unsere Bestellung aufnahm, war wesentlich freundlicher und dem Wetter entsprechend gut gelaunt. Ich fand das Essen sehr gut und auch das Bier ließ sich bei dieser Wärme gut genießen. Wie das Restaurante hieß, weiß ich leider nicht mehr. Es liegt aber ganz in der Nähe, wo sich die B493 und die L256 in Gartow treffen.

Nach ausgiebigem Mahl, das auch ein gutes Satalbuffet enthielt, setzten wir unsere Fahrt auf der L256 fort. In diesem Gebiet bilden die Straßen L256 und auch die K36 die sogenannte Elbufer-Straße. Wir folgten dem Lauf der Elbe flußabwärts so gut es ging. Kurz vor Hitzacker fanden wir dann endlich eine Gelegenheit der Elbe so nahe zu kommen, daß sich ein Fußmarsch in Motorradklamotten zum Wasser lohnen könnte. Auf einem Parkplatz (N 53,14666 / O 11,06056) an der K36 stellten wir unsere Motorräder ab und folgten einem kleinen Trampelpfad Richtung Elbufer. Hinter einer mannshohen Schilfwand befand sich eine der vielen kleinen Landzungen, wie es sie am Elbufer vielerorts zu finden gab. Sogar einen kleinen "Strand" gab es hier. Wir waren richtig begeistert über unsere Entdeckung und setzen unser Vorhaben schwimmen zu gehen, hier an der Elbe in die Tat um. Die Bilder weiter oben bedürfen keiner weiteren Erläuterung... Es sei aber gesagt, daß die Strömung der Elbe nicht zu unterschätzen ist! Nicht wahr? - Uwe und Jens?! ;-)

Nach audgiebigem Bad in erfrischendem Elbwasser ging es für uns weiter an der Elbe entlang. Die K36 läßt sich hier sehr gut fahren - allerdings sieht man nur ab und zu etwas von der Elbe. Dafür sind es dann auch sehr schöne Aussichten. In Neu Darchau war der Wendepunkt des heutigen Tages geplant. Auch hier nutzen wir die (Motor-)Fähre um uns über die Elbe nach Darchau bringen zu lassen. Auf dieser "nördlichen" Seite der Elbe fiel sofort auf, daß die Landschaft bei weitem nicht so hügelig ist, wie auf der "südlichen" Seite. Kurz hinter Haar stießen wir auf die B195, die zum zügigen Cruisen wie geschaffen ist. Hier überholte uns dann auch der R 1200 C -Treiber, der fast schon übervorsichtig und unbeholfen seine Maschine auf die Fähre fuhr. Aber beim Überholen mit ziemlich überhöhter Geschwindigkeit ließ die Sozia lässig die Füße an den Seiten baumeln, so daß sie in der nächsten Kurve fast den Boden berührten! Einen weiteren Kommentar erspare ich mir an dieser Stelle...

Von nun an ging es gut vorankommend über Stapel, Stixe und Trinkau zunächst einmal nach Dömitz, wo wir die B191 überquerten. Anschließend führte uns unser Weg weiter über Gaarz, Baarz, Besanden, Unbesanden, Cumlosen und Hermannshof nach Wittenberge. Nach Wittenberge durchquerten wir im weiteren Verlauf der Route über die L11 noch Kuhblank, Klein Lüben (kleines Abendbrot), Groß Lüben und Bad Wilsnack. Von nun an folgten an der L10 u.a. noch Lennewitz und Nitzow bis wir zum zweiten mal an diesem Tag in Havelberg ankamen.

Ab Havelberg fuhren wir auf der L2 erst einmal bis Kuhlhausen. Auf diesem Streckenabschnitt gibt es zwei mehrere kilometerlange und schnurgerade Alleen, wo man unter einem dichten Blätterdach auch schon mal über 145 km/h dahinsausen kann. Überhaupt sind wir an diesem Tag viele schöne Alleen gefahren und haben dabei festgestellt, daß solch ein fahren etwas richtig entspannendes hat - gerade bei Temperaturen von über 25 Grad im Schatten. Da können die Westdeutschen mit Rechte neidisch auf uns sein, denn dort hat man in den 80er Jahren fast alle Alleen "zugunsten der Sicherheit" abgeholzt. Diese doch recht öden Straßen befahre ich (leider) immer wieder, wenn ich über Bundes- und Landstraßen nach Hannover fahre. Alleen-Fahren hat halt seinen eigenen Reiz.

Kurz hinter Kuhlhausen bogen wir auf die L17 ab, um über die Havelland-Brücke und Kietz schließlich die B5 zu erreichten. Von hier aus war´s dann nur noch ein "einfaches" folgen der B5 bis Berlin. Zu erwähnen sei noch, daß es mittlerweile schon ziemlich dunkel geworden war und daß ich auf der B5 mit ca. 105 km/h "geblitzdingst" wurde. Schön war sie, diese Tour.

Bis denne, Ralf

Bilder

die Route warten auf die Fähre
bei Havelberg
Elbüberquerung I Pause...
der "Turm" bei Langendorf Straße "Zum Turm" Pause auf´m Deich Idylle an der
Elbufer-Straße
Jens als Fährtensucher ausziehen! Abkühlung
in der Elbe I
Abkühlung
in der Elbe II
...mit "eigenem" Strand! Elbüberquerung II letzte Pause vor Berlin Abenddämmerung