Siemens Motorrad Tour vom 12.08.2006

Entlang der "Märkischen Eiszeitstraße"

Tourdaten

Tourlänge: ca. 384 km
Gefahrener Schnitt: 65,4 km/h
Netto Fahrzeit: 05 std 51 min 55 sek
Effektive Tourdauer: 09:00 Uhr - ca. 20:40 Uhr
Teilnehmer: Jens, Uwe, Harry und Ralf

Tourbericht

Am Sprichwort: "Wenn Engel reisen, dann ist das Wetter (fast) immer gut." scheint tatsächlich etwas dran zu sein. Zumindest entsprach dieses Sprichwort am heutigen Tag der Wahrheit. Bis auf einen kurzen heftigeren Regenschauer hatten wir (die Engel) trockenen Asphalt unter den Rädern. Aber irgendwie habe ich diesmal nicht so viele Bilder gemacht, wie sonst. Vielleicht lag es an den teilsweise sehr schön zu befahrenden Straßen und zu sehenden Landschaften, die einem das Bilder machen schlichtweg vergessen ließen...

Ziemlich pünktlich starteten wir zur heutigen Befahrung der "Märkischen Eiszeitstraße" in einem Gebiet so etwa Bernau bei Berlin, Schwedt/Oder, Prenzlau und Templin. Zunächst ging es wegen des herrschenden Verkehrs etwas beschwerlich über die B158 nach Bad Freienwalde. Kurz hinter Bad Freienwalde mußten wir dann auch noch an langen Schlangen von PKWs vorbei, die anscheint alle bei Hohenwutzen über die Deutsch-Polnische Grenze zum einkaufen wollten. Bei Altglietzen verließen wir die Blechkaravane und fuhren entspannt weiter auf dem guten Asphalt der L28 über Oderberg und Parstein nach Angermünde. In diesem Bereich hat man einen wunderschönen Blick ostwärts über die örtliche Moränenlandschaft. Zum Glück war Jens mit dabei, denn er konnte uns diesbezügliche Laien über Entstehung und entsprechende Fachbegriffe aufklären.

Ein kurzer Hinweis zu den Straßenbezeichnungen: Die hier von mir verwendeten Straßenbezeichnungen entnehme ich dem MapSource Programm 5.4 mit der Datenversion 6.00. Die Papierkarten weichen hier von MapSource anscheint teilweise ab! Wo in MapSource die L28 dargestellt ist, ist es auf meinen "Papierkarten" immer noch (oder schon?) die B158.

Nach Angermünde verließen wir für kurze Zeit die Märkische Eiszeitstraße und folgten weiter der gut zu befahrenen L28 über Mürow, Frauenhagen und Schönermark nach Passow, wo wir mit der B166 auch wieder auf die Themenstraße trafen. Von hier ging es Richung Südosten bis kurz vor Schwedt und anschließend über die B2 Richtung Gartz. Da es langsam Zeit für das Mittagessen war, suchten wir nach einer geeigneten Einkehrmöglichkeit. Ein kleines Schild am Straßenrand mit dem Hinweis auf den "Gasthof zur alten Schule" weckte unsere Aufmerksamkeit.

Die 300 Meter über die Straße nach Friedrichsthal waren dann aber doch etwas "ungewohnt", denn sowas schlechtes gibt's nicht oft zu befahren... Leider war der "Gasthof zur alten Schule" geschlossen und bei dem hier stattfindenden Bogenschieß-Wettbewerb wollten wir dann auch nicht bleiben. Also machten wir uns weiter auf die Suche nach einen "anständigen" Gasthaus. Fündig wurden wir wenig später auf der L27 im kleinen Dörfchen Heinrichshof. Hier kehrten wir im Wirtshaus "Zur Linde" ein.

Wir saßen gemütlich eben unter einer großen Linde im Schatten und studierten die Speisekarte. Außer den recht günstigen Preisen war bemerkenswert, daß dieses Wirtshaus von 10-23 Uhr DURCHGÄNGIG geöffnet war. Das haben wir bis heute nur sehr selten bei unseren Touren durch die Republik (Ost und West!) gehabt. Aber nicht nur die Preise waren günstig - auch das Essen hat mir persönlich sehr gut geschmeckt. Wen es also in diese Ecke verschlagen sollte, dem kann ich mit ruhigem Gewissen dieses Wirthaus empfehlen.

Während der ausgedehnten Mittagspause sahen wir die erste bedrohlich wirkende dunkle Wolke am Himmel. Aber sie konnte uns chronischen Optimisten nicht wirklich aus der Ruhe bringen. Gut ausgeruht und gesättigt machten wir uns auf, um die Fahrt fortzusetzen. Als nächstes folgten die Orte Casekow, Wartin, Sommersdorf, Schmölln und Prenzlau. Kurz hinter der Neustädter Vorstadt bogen wir hinter Prenzlau von der B109 ab und folgten der L15 Richtung Lychen. Die Strecke war in manchen Abschnitten nicht die beste aber dennoch überwiegend sehr schön zu befahren. Auch deswegen, weil sich die L15 sehr schön in die Landschaft einfügte. Am Haussee bei Hardenbeck machten wir dann unsere nächste Pause.

Dieser idyllisch gelegene See besitzt gleich neben dem "Naturparkplatz" eine nette schattige Wiese und auch ein paar Bänke, wo es sich vorzüglich pausieren läßt. Wieder ein empfehlenswertes Plätzchen in dieser Gegend.

Etwa ab Lychen kamen wir dann doch noch in einen fetten Regenschauer hinein. Konnten wir zuvor noch das eine oder andere mal die nun häufiger aufkommenden Regenwolken "umfahren", wurden wir nun voll erwischt. Zuerst schien es nur ein bißchen Regen zu sein, doch da fing es richtig an zu schütten. Wir suchten Schutz unter einem großen Baum - ja, ich weß: Das war nicht die beste Idee, aber das Wartehäuschen nebenan war schon von anderen Motorradfahrern "besetzt"! Es dauerte nur ein paar Minuten und wir konnten unsere Fahrt fortsetzen.

Bis Templin waren auch meine Klamotten wieder (fast) trocken und wir gönnten uns eine weitere pause im Eiscafé "Cadillac". Als witzige Deko hing drinnen ein Cadillac verkehrt herum an der Decke. Trocken und wieder gestärkt ging es wieder weiter. Es folgten Milmersdorf, Ringenwalde, Joachimthal und der Werbellinsee. Bei Eichhorst ging es dann nach rechts und wir kamen auf eine eher kleinere Straße. Zunächst dachte ich wieder an einen Navigationsfehler, doch wir waren auf dem richtigen Weg. In Groß Schönebeck/Schorfheide machten wir noch einmal Pause, damit u.a. Jens seine db-Killer wieder einsetzen konnte. Weiter fuhren wir über Zerpenschleuse, Wandlitz und Basdorf nach Schönwalde. Hier verpaßte ich die Abfahrt auf die L30. Kurz gewendet und schon waren wir wieder "auf Kurs".

Es ging weiter über Mühlenbeck und Schönfließ nach Berlin hinein und über den Hermsdorfer Damm zur Stadtautobahn. Auf der Stadtautobahn trennten sich unsere Wege - verabschiedet hatten wir uns schon bei der letzten Pause voneinander. Ich begleitet Uwe noch ein Stückchen und parkte nach einem schönen Tag die R gegen 20:40 Uhr in der heimischen Garage.

Bis denne, Ralf

Bilder

die Route Muränenlandschaft
an der L28
"saubere"
Energiegewinnung
Wirtshaus "Zur Linde"
an der L27...
...Grillteller 7,90 Euro
0,5er Hefeweizen 2 Euro
immer wieder
schöne Alleen
idyllischer "Haussee"
bei Boitzenburg
"verkehrte" Welt
im "Cadillac"