Siemens Motorrad Tour vom 21.10.2006

Zum "Mittelpunkt der DDR" bei Belzig und zur "Lady Agnes" bei Stölln

Tourdaten

Tourlänge: ca. 251 km
Gefahrener Schnitt: 61,9 km/h
Netto Fahrzeit: 04 std 03 min 08 sek
Effektive Tourdauer: 10:15 Uhr - ca. 17:00 Uhr
Teilnehmer: Dieter und Ralf

Tourbericht

Die ARAL Tankstelle an der Heerstraße an der Ecke B2/B5 scheint sich langsam zu einem beliebten Treffpunkt von uns zu entwickeln. Denn auch an diesem schönen Motorrad-Wetter-Fahrtag trafen wir uns an alt bewehrter Stelle. Diesmal aber erst um 10 Uhr, denn irgendwie brauchte ich vom Vortag doch ein wenig mehr Schlaf als sonst und zweitens wollte ich mit Bine heute gemeinsam noch frühstücken, bevor ich losfuhr.

Der Weg über die B2, Groß Glienicke und Bornim zur AS Leest ist auch mittlerweile Routine und beschreibt einen netten Weg um Berlin gemütlich zu verlassen. Nach kurzem "Sprint" über die A10 und der Havel verließen wir die Autobahn auch schon wieder über die AS (Phöben) um von hier aus in einem Bogen über Schmergow nach Groß Kreutz zu fahren. Weiter ging es dann über die L86 und Lehnin nach Golzow. Von Golzow über die B102 nach Belzig war es dann nicht mehr wirklich weit.

In Belzig suchten wir dann den Abzweig, der uns über die L6936 in die Belziger Heide führen sollte, wo kurz hinter Weitzgrund der "Mittelpunkt der DDR" (kurz: MdDDR) lag bzw. immer noch liegt. Genauer gesagt: 12´ 31´´ Östliche Länge und 52´ 12´´ Nördliche Breite. Wir mußten die bereits erwähnte Landstraße echt suchen. Dabei fuhren wir sogar ein Stück Fußweg durch eine kleine Parkanlage. Aber schlußendlich fanden wir dann aber doch den passenden Weg - und der hätte keinem mit einer Nicht-Enduro wirklich Spaß gemacht. Das richtig grobe Kopfsteinpflaster zum Anfang war dabei noch der gemütlichere Teil. Die folgenden ca. 4 Kilometer bestand die Straße (oder eher der Fahrweg!) aus Zuckersandabschnitten, die sich mit steinigen Passagen abwechselten. Wer also mal Lust hat, eine nette fahrtechnische Herausforderung zu probieren, der möge mir Bescheid geben. Da könnte ich was arrangieren...aber bitte ALLE Schrauben vorher kontrollieren! Wer ohne diesen fahrtechnischen Schnickschnack auskommen möchte, der sollte besser den Weg von der A2 (AS Wollin) und dann weiter südlich von Gräben aus nach Verlorenwasser fahren. Einfach durch Verlorenwasser durch und wenig später ist man schon am MdDDR.

Kurz vor dem MdDDR wurde es für uns dann plötzlich asphaltiert - also von Belzig her kommend. Ich kam mir in dieser Ecke der Belziger Heide wie im Schwedischen Småland vor. Ich meine landschafts- und auch ein wenig straßentechnisch. Nach nur wenigen Metern erreichten wir dann auch unser erstes Ziel des Tages. Es ist eine nette Ecke, wo man auch mal gemütlich und in aller Ruhe eine längere Pause einlegen könnte. Gerade im Sommer würde dieses schattige Plätzchen sehr erholsam sein. Als wir uns gerade wieder auf den Weg machen wollten, kam ein Fahrschulwagen aus der Richtung, in der wir weiterfahren wollten, und hielt an. Es waren augenscheinlich ein Fahrlehrer mit seiner Schülerin. Sie stiegen beide aus dem Auto aus und er rauchte erst einmal eine. Wir dachten uns unseren Teil, denn uns war nicht wirklich klar, was eine Fahrschulstunde in dieser Gegend für einen Sinn haben könnte. Merkten uns aber "vorsorglich" Autotyp und -farbe und den Fahrschulnamen - man konnte/kann ja nie wissen...

Nachdem wir das beschauliche Örtchen Verlorenwasser passiert hatten, fuhren wir nach Gräben und über die L94 nach Wollin, wo wir anschließend die A2 nach Wenzlow überquerten. Die nun folgende Fahrt auf der L93 Richtung Brandenburg unterbrachen wir auf halber Strecke, um einen schmalen Weg für ca. 1 km nach Westen zu folgen um schließlich in der Gaststätte "Neue Mühle" zu Mittag zu essen. Es gab eine "kleine Haxe" mit Kartoffeln und Sauerkraut. Nachdem auch das dunkle Hefeweizen und ein Pott Kaffee das Mittagessen abgerundet hatten, setzten wir unsere Fahrt fort.

Unser nächste Ziel lag ein ganzes Stück weiter nördlich: Die "Lady Agnes" an der Gedenkstätte Otto Lilienthals bei Stölln in der Nähe von Rhinow. Ab Brandenburg nahmen wir die B102 über Premnitz, Rathenow nach Rhinow. In Rhinow bogen wir nach Osten ab und kurze Zeit später erreichten wir unser zweites Etappenziel für heute. Ich war zwar schon mehrere Male hier - aber nur um "weiter unten" eine kurze Pause in der kleinen Gaststätte zu machen. "Weiter oben" an der "Lady Agnes" (eine IL 62) war ich bislang noch nie gewesen. Sie ist aus eigener Kraft hierher geflogen worden und steht nun auf einer Abhöhe bereit für eine Besichtigung. Nach einem kurzen Rundgang und ohne eine weitere Kaffepause setzten wir schließlich unsere Fahrt fort.

Unsere ruhige Fahrt über die L17 von Stölln nach Friesack wurde nur von 3 "Hausstreckenrasern" gestört. Weil das letzte Stückchen Fahrkönnen bei ihnen dann doch zu fehlen schien, mußten sie uns mit reichlich wenig Abstand in den Rechtskurven überholen, um nicht mit dem (möglichen) Gegenverkehr Roulette spielen zu müssen.

Ab Friesack war es dann die B5, die uns den Weg zurück nach Berlin wies. Zuhause weckte schließlich eine schöne heiße Dusche meine mittlerweile doch ein wenig "unterkühlten" Lebensgeister.

Bis denne, Ralf

Bilder

die Route fast wie im Sommer schönes Wetter -
"uncoole" Straßen
L6936 - I
L6936 - II L6936 - III "Mittelpunkt der DDR" hier wurde scharf
geschossen
(wieder-)gefunden! nix für Vegetarier "Lady Agnes"... ...ein "echtes" Flugzeug!
"Echtheits-Zertifikat" Ost-Berlin in
Nachbar´s Garten